Dienstag, 29. Januar 2019

1240 „Angst essen Seele auf“


„Angst essen Seele auf“ – dieser Filmtitel von Fassbinder, dessen Filme ich meistens nicht so mag, beschreibt meinen Zustand nach dem Aufwachen am besten. Zunächst liege ich ein paar Minuten friedlich, mein Bewußtsein ist noch nicht ganz angekommen, doch plötzlich, wirklich von einer Sekunde auf die nächste, wacht mein Bewußtsein zu seiner vollen Alltagdimension auf und es packt die Angst zu und ich bin wie gelähmt. Der Atem stockt, das Herz klopft – ich weiß nicht, ob wirklich schneller und stärker, aber mir kommt es so vor. Eine leichte Übelkeit sucht mich heim und bleibt mir für längere Zeit erhalten. Im Hals empfinde ich leichtes Würgen, als wäre die erste Stufe des Kotzreflexes ausgelöst.
Wenn ich schon bei Sprüchen und Zitaten bin: „der Tod sitzt im Gedärm“ fällt mir dazu noch ein. Irgendwo da unten in meiner Leibeshöhle liegt schwer dieser Knäuel aus Angst, mein gordischer Knoten, der sich sicher nicht mit einem Schwerthieb auflösen läßt (Ana-lyse).

Die Übelkeit kommt nun in Wellen, gemeinsam mit der Angst.

Bei manchen Wellen spüre ich auch, wie die Angst nach meinem Herzen greift.






(29.1.2019)







©Peter Alois Rumpf  Jänner 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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