1240 „Angst essen Seele auf“
„Angst essen Seele auf“ – dieser Filmtitel von Fassbinder, dessen Filme ich meistens
nicht so mag, beschreibt meinen Zustand nach dem Aufwachen am besten. Zunächst
liege ich ein paar Minuten friedlich, mein Bewußtsein ist noch nicht ganz
angekommen, doch plötzlich, wirklich von einer Sekunde auf die nächste, wacht
mein Bewußtsein zu seiner vollen Alltagdimension auf und es packt die Angst zu
und ich bin wie gelähmt. Der Atem stockt, das Herz klopft – ich weiß nicht, ob
wirklich schneller und stärker, aber mir kommt es so vor. Eine leichte Übelkeit
sucht mich heim und bleibt mir für längere Zeit erhalten. Im Hals empfinde ich leichtes Würgen, als wäre die
erste Stufe des Kotzreflexes ausgelöst.
Wenn ich schon bei Sprüchen und Zitaten bin: „der Tod sitzt
im Gedärm“ fällt mir dazu noch ein. Irgendwo da unten in meiner Leibeshöhle
liegt schwer dieser Knäuel aus Angst, mein gordischer Knoten, der sich sicher
nicht mit einem Schwerthieb auflösen läßt (Ana-lyse).
Die Übelkeit kommt nun in Wellen, gemeinsam mit der Angst.
Bei manchen Wellen spüre ich auch, wie die Angst nach meinem
Herzen greift.
(29.1.2019)
©Peter Alois Rumpf
Jänner 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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