1144 Sieben Sätze
Drei Sonnenblumen am gegenüberstehenden Tisch. „Ich will
aufblühen, strahlend in der Welt sein, von innen heraus nach außen meine Arme
ausbreiten und mich aufrecht ganz dem Leben hingeben.“ Das war Satz 1.
Satz 2 lautet: „Der Bruder muß den Erbanteil auszahlen.“
Nicht mir. Es geht nicht um mich, sondern um eine obdachlose Frau. Ja, das muß
er.
Satz 3 lautet: „Friede den Hütten, … den Palästen!“ Ja, was
soll man den Palästen an den Hals (in diesem Zusammenhang wirklich ein
windschiefes Bild!) wünschen? Krieg? Ich weiß nicht. Ist da schon jemals etwas
Gescheites herausgekommen? Aber was dann? Außerdem die Hütten: sind die zum
Frieden fähig oder brennen sie sich gegenseitig ab? Irgendetwas muß sich da
ändern.
Satz 4 lautet: „Gehen wir auf den großen Spielplatz?“ Das
kleine Kind am Tisch gegenüber. Was mir auffällt: auf allen Spielplätzen haben
sie die Holzspielgeräte entfernt und auch die kleinen Holzhäuschen, in die die
Kinder so gerne hineingegangen sind. Was immer da dahintersteckt. Ich bin
sicher, da steckt etwas dahinter.
Satz 5 lautet: „Verjazzt mir nicht den Mozart!“ Doch,
verjazzt ihn! Ich höre gerade ein schönes, gelungenes Stück.
Satz 6 lautet: „Freie Fahrt für freie Bürger!“ Nein! Auf
keinen Fall! Erstens sind diese „freien Bürger“ nicht frei, sonst bräuchten sie
keine Autos als Schutzhülle, Fassade und Egovergrößerung. Und zweitens … ach,
das ist doch alles bekannt.
Satz 7 lautet: „Schreibe keine faden Sätze!“ Ja, das stimmt.
Gut!
(16./19.10.2018)
©Peter Alois Rumpf Oktober
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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