Samstag, 20. Oktober 2018

1144 Sieben Sätze


Drei Sonnenblumen am gegenüberstehenden Tisch. „Ich will aufblühen, strahlend in der Welt sein, von innen heraus nach außen meine Arme ausbreiten und mich aufrecht ganz dem Leben hingeben.“ Das war Satz 1.

Satz 2 lautet: „Der Bruder muß den Erbanteil auszahlen.“ Nicht mir. Es geht nicht um mich, sondern um eine obdachlose Frau. Ja, das muß er.

Satz 3 lautet: „Friede den Hütten, … den Palästen!“ Ja, was soll man den Palästen an den Hals (in diesem Zusammenhang wirklich ein windschiefes Bild!) wünschen? Krieg? Ich weiß nicht. Ist da schon jemals etwas Gescheites herausgekommen? Aber was dann? Außerdem die Hütten: sind die zum Frieden fähig oder brennen sie sich gegenseitig ab? Irgendetwas muß sich da ändern.

Satz 4 lautet: „Gehen wir auf den großen Spielplatz?“ Das kleine Kind am Tisch gegenüber. Was mir auffällt: auf allen Spielplätzen haben sie die Holzspielgeräte entfernt und auch die kleinen Holzhäuschen, in die die Kinder so gerne hineingegangen sind. Was immer da dahintersteckt. Ich bin sicher, da steckt etwas dahinter.

Satz 5 lautet: „Verjazzt mir nicht den Mozart!“ Doch, verjazzt ihn! Ich höre gerade ein schönes, gelungenes Stück.

Satz 6 lautet: „Freie Fahrt für freie Bürger!“ Nein! Auf keinen Fall! Erstens sind diese „freien Bürger“ nicht frei, sonst bräuchten sie keine Autos als Schutzhülle, Fassade und Egovergrößerung. Und zweitens … ach, das ist doch alles bekannt.

Satz 7 lautet: „Schreibe keine faden Sätze!“ Ja, das stimmt. Gut!









(16./19.10.2018)










©Peter Alois Rumpf    Oktober 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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