1135 Geduld und Ausdauer
Der Handywecker düdelt, weil ich mir vorgenommen hatte,
heute früher aufzustehen. Einfach so, ohne Termin. Ich will schon alarmiert
aufspringen, da denke ich mir: ich habe ja keinen Termin … ich habe auch keine
rechte Aufgabe da draußen … ich habe wirklich die Freiheit zu entscheiden. Und
der gerade anlaufende Stress fällt sofort von mir ab.
Ich liebe es, lange zu schlafen. Ich liebe es zu träumen;
ich finde Träumen sehr spannend und interessant, auch wenn mich Albträume
heimsuchen. Wobei ich in letzter Zeit vor allem schöne Träume hatte. Ich liebe
dieses lange Aufwachen mit seinem Wechsel von seichten Wach- und
Schlafzuständen.
Jetzt hocke ich im Bett im noch verdunkelten Zimmer und
schreibe, die Katze neben mir, die schnurrt, wenn ich sie ab und zu streichle.
Ich genieße die hereingetretene Stille. Dösen. Einfach herrlich.
Ein kleiner Bub ist schon lange im Krankenhaus. Die Eltern
tun alles, damit er drinnen bleibt. Ich frage sie, ob das wirklich ihr Wille
ist, ob sie ihn nicht nach Hause nehmen wollen, vom Krankenhaus aus wäre das
kein Problem. „Nein!“, sagen sie, „er soll im Krankenhaus bleiben. Er weiß
nämlich schon, wie er seine Eltern nennen soll: Schnutzi und Wutzi.“
Siehst du, diese Halbschlafphasen sind äußerst produktiv und
kreativ und bringen anspruchsvolle Ergebnisse! Für diese Amkürzestengeschichte
vom Buben habe ich gut zwei Stunden über dem offenen Notizbuch gebeugt
geschlafen und gedöst. Geduld und Ausdauer sind die wichtigsten Tugenden für
Jäger und Fischer.
(9.10.2018)
©Peter Alois Rumpf Oktober
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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