Dienstag, 9. Oktober 2018

1135 Geduld und Ausdauer


Der Handywecker düdelt, weil ich mir vorgenommen hatte, heute früher aufzustehen. Einfach so, ohne Termin. Ich will schon alarmiert aufspringen, da denke ich mir: ich habe ja keinen Termin … ich habe auch keine rechte Aufgabe da draußen … ich habe wirklich die Freiheit zu entscheiden. Und der gerade anlaufende Stress fällt sofort von mir ab.

Ich liebe es, lange zu schlafen. Ich liebe es zu träumen; ich finde Träumen sehr spannend und interessant, auch wenn mich Albträume heimsuchen. Wobei ich in letzter Zeit vor allem schöne Träume hatte. Ich liebe dieses lange Aufwachen mit seinem Wechsel von seichten Wach- und Schlafzuständen.

Jetzt hocke ich im Bett im noch verdunkelten Zimmer und schreibe, die Katze neben mir, die schnurrt, wenn ich sie ab und zu streichle. Ich genieße die hereingetretene Stille. Dösen. Einfach herrlich.

Ein kleiner Bub ist schon lange im Krankenhaus. Die Eltern tun alles, damit er drinnen bleibt. Ich frage sie, ob das wirklich ihr Wille ist, ob sie ihn nicht nach Hause nehmen wollen, vom Krankenhaus aus wäre das kein Problem. „Nein!“, sagen sie, „er soll im Krankenhaus bleiben. Er weiß nämlich schon, wie er seine Eltern nennen soll: Schnutzi und Wutzi.“

Siehst du, diese Halbschlafphasen sind äußerst produktiv und kreativ und bringen anspruchsvolle Ergebnisse! Für diese Amkürzestengeschichte vom Buben habe ich gut zwei Stunden über dem offenen Notizbuch gebeugt geschlafen und gedöst. Geduld und Ausdauer sind die wichtigsten Tugenden für Jäger und Fischer.









(9.10.2018)











©Peter Alois Rumpf    Oktober 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite