Dienstag, 18. September 2018

1103 Ich huste mich an die Oberfläche


Ungern lasse ich die Traumwelt los, obwohl da Krieg herrschte und ich war mitten drin, noch dazu als „Verräter“, der die „eigene“ Armee (die deutsche!) möglichst unauffällig, aber effizient bekämpft, mit Kanonen und MG-Angriffen aus einer Stellung heraus, wo ich allein bin.

Ich huste mich an die Oberfläche. Die Namen der Tageskinder sind mir noch nicht zugänglich; ich kämpfe einige Minuten mit meinem Erinnerungsvermögen, bis ich sie wieder weiß. Mein kleiner Sieg ist gleich wieder gefährdet; ich sinke wieder ein. Ich gehe zur Bushaltestelle, aber der Bus scheint gerade weggefahren zu sein. Sofort nach dem Aufschreiben sacke ich wieder hinunter. Die Tageskinder singen mich aus dem Schlaf; zum Aufstehen reicht's nicht.

Wie so oft. Was? Weiß es nicht mehr.

Ich rege ein Bad an; für meinen Patienten. Hä?
Dreiviertel der Treppe habe ich schon bewältigt, das letzte Viertel muß ich noch schaffen.

Oh! Oh! Schlechtes Gewissen, weil ich schreibe und nicht aufstehe? He! Wo sind wir denn!
Ich kann nicht umhin: eine gewisse depressive Tönung hat das Ganze.

Ich trage einen Minirock und sause eine große Rutsche hinunter.
Jetzt bin ich in einem Stiegenhaus und unten beim Hauseingang schläft ein Hund.
Der Magen knurrt kräftig. Das habe ich fast übersehen. „Er knurrt“, behauptet der Traum, während ich eine Frau küsse. Ich weiß nicht recht, ob die Szene nicht nachträglich installiert wurde. Es ist alles so undeutlich und grau.
Ich suche eine Treppe oder den Lift nach oben, habe mich aber im Gebäude verrannt.
Bin ich der ÖBB-Chef? Möglich. Die Werbeeinschaltung war zu kurz, um mir sicher zu sein. (Wer hat das bezahlt?)
Oh! Die Szene habe ich noch gar nicht hergeschrieben.

Ich muß mich jetzt zwingen: Aufstehen!
Meine träge Masse reagiert nicht.
Ich klappe das Notizbuch zu; vielleicht hilft das.

Es hat nicht geholfen.






(17.9.2018)







©Peter Alois Rumpf    September 2018     peteraloisrumpf@gmail.com


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