993 Kleines, völlig unbedeutendes Erlebnis
Neue Bilder in meinem Zimmer und mein Herz jubelt. (Neu sind
die Bilder nur in meinem Zimmer, ansonsten sind sie schon einige Jahre und Jahrzehnte
alt und zum Teil auch schon so lange in meinem Besitz.) Offensichtlich will ich
mein Reich zwar räumlich reduzieren, aber entfalten, den Besitz nicht
verringern, sondern vermehren, mein Reich nicht leeren, sondern anfüllen. Dabei
habe ich keinen Horror Vacui behaupte ich mal. Und wie zufällig alles an den
richtigen Platz gekommen ist: zum Beispiel das Bild mit einem Baum, so gemalt –
und das ist mir bis jetzt nicht aufgefallen – daß man ihn auch als eine
Champagnerfontäne sehen kann, diesen Baum genau über der Fiuggi-Flasche, die –
ob aus sentimentalen oder magischen Gründen - das sei dahingestellt – die ganz
oben auf dem Bücherregal steht. Das gefällt mir.
Ich komme mir in meiner Kammer so reich vor; kein Wunder,
daß ich sie so ungern verlasse. Außerhalb meiner Kammer habe ich immer weniger
zu melden und immer weniger Präsenz, aber hier herinnen bin ich stolz, so
stolz! Was ich in meinem Leben alles erreicht und erwirtschaftet und geschenkt
bekommen habe! (Das gilt nur innerhalb meiner Mauern – die auch nicht mir
gehören, sondern bloß geborgt sind - draußen aber bin ich sowieso nicht mehr
vorhanden.
So stolz bin ich, daß ich jetzt – von der Arbeit des
Bildaufhängens verschwitzt – sogar duschen gehe.
(21./22.6.2016)
©Peter Alois Rumpf
Juni 2018
peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite