Sonntag, 17. Juni 2018

984 Große Veränderungen an Stipfeln


Große Veränderungen kündigen sich an; die Welt wird umgebaut. Die neue Welt ist sozusagen von unten schon hereingekrochen und dehnt sich immer mehr aus. Es ist nicht so, daß – zack! - das neue Zeitalter da ist und das alte weg, sondern daß das Neue zuerst unauffällig hereinsickert, sich immer mehr verbreitet und ansteigt, bis das Ganze gekippt ist. Man kann manche Anzeichen schon sehen.

Zum Beispiel können jetzt Pölster (Kissen) schon knarren. Jeder, jede kann das selbst ausprobieren: Lege dich seitlich hin und bette deinen Kopf auf einen normalen Polster, wie man ihn zum Schlafen hat (keinen Zierpolster; die kommen erst später dran) und zwar so, daß du mit deiner linken Wange aufliegst. Dann errichte über dein Gesicht als Hypotenuse – na, rechteckig wird’s nicht – über dein Gesicht als Basis ein gleichschenkeliges Dreieck, indem du deinen linken Arm mit der Handfläche auf deine linke Schläfe unter deinen Kopf schiebst. Dein Ohr liegt weich am Polster auf.
Jetzt zupfe mit dem Zeigefinger deiner rechten Hand an einer Falte des Polsters innerhalb des Dreieckes. Ganz sanft; zupfen ist fast schon zu viel gesagt, du reibst leicht darüber und du wirst ein knarrendes Geräusch hören, dem Knarren von gefrorenem Schnee, durch den man geht, nicht unähnlich. Vielleicht mußt du ein bißerl probieren, bevor es funktioniert.

Oder: die Schranke zwischen Mensch und Tier wird abgesenkt, wenn auch nicht aufgehoben. Der Veganismus nimmt zu. Und es ist zum Beispiel Katzen schon erlaubt, Menschen in den Achsenhöhlen, aber auch am Kopf und im Gesicht abzuschlecken.

Die Markerl in den Kleidungsstücken werden an anderen Stellen platziert sein. So habe ich zum Beispiel schon eine Hose, wo das Markerl – ich meine diese eingenähten Stoffstückerl, wo alles draufsteht: Herkunft, Material, Waschanleitung – vorne ist. Das ist mir noch ganz ungewohnt. Fast unheimlich ist es mir, daß sich dieses stoffliche Schriftstück genau dort befindet, wo auch mein sogenanntes bestes Stück hängt. Wer weiß, was die miteinander reden? Und wenn das Markerl dem Dings Vorschriften macht? Nicht schleudern? Vierzig Grad? Nur Handwäsche? Nicht bügeln? Aber vielleicht ist das eh schon wurscht, denn: siehe den nächsten Punkt.

Nächster Punkt: Erektionen wird es nur mehr im Schlaf geben. Im Wachzustand werden sie immer mehr nachlassen, bis die Menschheit nur mehr in Schlaf und Traum vögeln kann. Wie sich das auswirken wird ist nicht abzusehen. Was das für Nachkommen und die Entwicklung der Gene bedeutet, kann noch nichteinmal geahnt werden.

Die Schwerkraft wird etwas verschoben werden. Ob nach links oder rechts ist noch nicht entschieden. Möglicherweise ist es schon entschieden, aber ich als Beobachter kann es noch nicht abschätzen. Momentan nämlich versucht sich die Schwerkraft locker zu machen, indem sie hin- und herwackelt. Wie man an einem Zaunstipfel hin- und herreißt, um ihn aus der Erde zu bringen (zum Beispiel einen „lärcherenen Stipfl“ - schöne Grüße in die Steiermark!). Ob dann im Endeffekt links oder rechts – wie gesagt – das weiß ich noch nicht.








(17.6.2018)











©Peter Alois Rumpf    Juni 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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