990 Ich kann nicht schlafen
Zwei Uhr nachts. Ich kann nicht schlafen. Es ist nichts
dabei, schließlich kann ich ja schlafen wann und wie lang ich will. Jedoch
unendliche, sinnlose, mühsame innere Dialoge zur endlosen Rechtfertigung. Jetzt
hat sich eine kurze Panikwelle über mich gelegt und meine Wahrnehmung hat sich
kurz verdunkelt. Es war ein Gefühl, als würde mein ganzer Körper schwebend
durch einen Panikring geschoben (vergleiche eine Magnetresonanzuntersuchung)
und im Durchgang durch den Ring ist mein Blick verdunkelt.
Irgendetwas Inneres presst sich zusammen; ich kann nicht
erkennen, was es ist.
Ein tiefer Atemzug läßt mich einen Druck auf die Mitte
meiner Brust bemerken und hinter meinen Augen versammelt sich das Heulen
vergeblich.
Die Zähne arbeiten und arbeiten wie Mühlsteine. Wenn ich mir
das verbiete, beginnen meine Lippen und die Muskeln meines Mundes leicht zu
vibrieren und zu kribbeln. Ich kann dem Drang, die Zähne zusammenzubeißen, nur
schwer widerstehen. Bald sind sie wieder zusammengebissen. So viel Arbeit zur
Erholungszeit!
Irgendwann werden mein erschöpftungsgespannter Körper und
mein aufgeputschter Geist nachgeben und einschlafen. Irgendwann.
(20.6.2018)
©Peter Alois Rumpf Juni
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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