Dienstag, 5. Juni 2018

964 Nobelpreis


Ich denke an den Nobelpreis für Literatur und daran, daß ein neuer Nachbar an die Tür geklopft und sich freundlich vorgestellt hat. Ich war – glaube ich – auch recht freundlich, aber – so leid es mit tut – wahrscheinlich werde ich ihn nicht oder nur schwer wiedererkennen, denn in solchen Momenten unerwarteter Kommunikation mit fremden Menschen – und „erschwerend kommt noch hinzu“ (W.Döbereiner), daß in manchen Situationen mir alle fremd sein können – bin ich so nervös und aufgeregt, daß ich nichts aufnehme: kaum das Gesicht, keine Namen; ich muß froh sein, wenn ich mir ein paar Worte merken kann, von denen, die wir gewechselt haben. So schaut es aus. Das ist meine Welt (und sonst gar nichts).

Es ist schwül und heiß hier im Zimmer, obwohl ich das Fenster offen habe. Ich bin immer noch nervös und bewege meinen rechten Fuß auf und ab, die Ferse als Drehpunkt. Ich schwitze. Eigentlich will ich schlafen.

Ich denke an die Photos der Spinnennetze der Spinnen, denen man verschiedene Drogen verabreicht hat: die gestörtesten Spinnennetze waren das unter LSD und das unter Kaffee.

Mein „Gold“ glitzert von der Konsole drüben herüber, auf der ich seit Neuestem auch die Heilige Familie aufgestellt habe.

„Das ist eigentlich alles.“ (Daniil Charms)








(4./5.6.2018)












©Peter Alois Rumpf    Juni 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite