1000 Ist okay
Ich hatte heute einen guten Tag, fröhlich begonnen, voller
toller Musik – und jetzt in der Nacht wird mir das Herz so schwer. Eine solche
Trauer legt sich auf mich, daß meine Brust fast erdrückt zu werden scheint.
Hinter den Augen staut sich das Wasser. Warum jetzt? Was ist es?
Ich versuche es zu formulieren; es geht jetzt nicht.
Die Trauer preßt mich zusammen. Ich weiß, ich wiederhole
mich, ich trauere um … ach was! Nicht, daß mir nichts einfällt – es paßt kein
Wort, es paßt kein Bild, es paßt kein Vergleich; ich kriege es nicht auf die
Reihe!
Ist okay! Ist okay!
Ich bereue es zum Beispiel, nie einen richtigen Trip
genommen zu haben. Der kann schon einen ordentlichen Entwicklungsschub bringen
und die sozialen Ängste und das ganze Kindheitspaket auflösen – oder so damit
konfrontieren, daß kein Stein auf dem andern bleibt und man sich deswegen
ändern muß. (Alkohol ist dagegen so primitiv.)
Die Trauer füllt mein kleines Zimmer mit schwarzem,
unsichtbaren Rauch, nur an der leichten Verdunkelung meiner Wahrnehmung
bemerkbar. Das Zimmer gerät in stille, schwere Schwingungen.
(23./24.6.2018)
©Peter Alois Rumpf Juni
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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