945 Erschöpft von der schlaflosen Nacht
Erschöpft von der schlaflosen Nacht, vom heutigen
Kaffeerausch und der bürokratischen Erledigung und weil es etwas zu kalt war
und ich zu faul, mir mehr anzuziehen, habe ich mich eine halbe Stunde nach
Mittag (MSZ) ins Bett gelegt.
Jetzt habe ich das Leselicht abgedreht und warte darauf, ob
ich schreiben oder einschlafen werde. Ja, so geht es mir gut, wirklich gut. Ich
spüre, wie ich mich erhole.
Das Sonnenlicht an der Hauswand im Lichtschacht strahlt
Optimismus herein. („Optimismus“ ist zu abstrakt. Wie könnte ich es besser
sagen? Vorschläge, liebe Leser und Leserinnen an unten stehende Emailadresse –
ich werde das gewonnene Wort mit Anführungszeichen und der Nennung des Namens
des Urhebers/ der Urheberin verwenden.)
(Wie wäre es mit „Aufatmen“?)
Das Sonnenlicht an der Hauswand im Lichtschacht strahlt
Aufatmen herein. (wenn kein besseres eingesandt wird bleibt jedenfalls
vorläufig oder aber endgültig dieses das erwählte und ich der Sieger)
Ich blicke – wie so oft und aus den räumlichen Gegebenheiten
heraus – ganz natürlich und beinahe fromm auf das gegenüberliegende
Bücherregal. Wie ein stolzer Bauer auf seine Felder und die Ernte in seiner
Scheune (gibt es das noch?).
Ich atme einen tiefen Atemzug. Als plötzlich das Sonnenlicht
weg ist und sich mein Zimmer verdüstert, läuft ein ganz feiner, normalerweise
unmerklicher Schock durch mich hindurch und über mich, von oben nach unten: Nur
weil ich meine Aufmerksamkeit gerade ganz hochgefahren hatte, ist er mir nicht
entgangen.
Das Sonnenlicht ist wieder da und damit die äußere und
innere Helligkeit. Aber die innere verbleibt nur ein paar Sekunden, denn ich
grüble über die laufende Zerschlagung des Sozialen Netzes und darüber, ob es
wirklich stimmt, daß die Einführung eines bis zu sechzig prozentigen Aufschlags
auf Mieten in Gründerzeitviertel geplant ist. Für uns wäre das ein schwerer
Schlag, wo ich keine Ahnung hätte, wie wir den parieren könnten.
Ich lasse das abfließen und entscheide, daß es besser ist zu
schlafen.
(9.5.2018)
©Peter Alois Rumpf Mai
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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