Donnerstag, 3. Mai 2018

939 Mein Zimmer strahlt


Ein schöner Morgen: hell, frisch, still. Mein Zimmer strahlt. (Ein dankbarer, tiefer Atemzug.) (Atmen ist leben.)

Im Traum war ich im Pyjama geil hinter einer Ex her; durch die ganze Stadt habe ich sie gesucht. Gottseidank, es ist eh nichts d'raus geworden. Ich muß lächeln. Was heißt „müssen“! Das weiß ich gar nicht: ich lächle halt.

Nein, dieser Morgen ist ganz realistisch: unvermischt, klar, irdisch. Es ist nichts falsch mit diesem Zimmer, mit mir, mit dieser Welt. (Falsch ist am Träumen auch nichts.)

Ich genieße diesen Morgen ohne Angstattacke. Ganz ruhig lehne ich an der Rückwand meines Bettes und freue mich still und innig über mein schönes Zimmer, die Stille und den feinfühligen, keinesfalls grellen Morgen.

(Ein tiefer, dankbarer Atemzug.)

Oh, wie ist das Zimmer schön und reich! (Ein tiefer, dankbarer Atemzug.)

Die leichte, vorsichtige, zurückhaltende Hoffnung keimt auf, daß die eisernen Bänder um meinem Herzen (Froschkönig!) zu brechen beginnen. (Ein tiefer, dankbarer Atemzug.) naja, „brechen“ - daß er sich ein wenig aufzulösen beginnt.

(Ein tiefer, dankbarer Atemzug.)

Jetzt werde ich fast ein wenig aufgeregt und ängstlich (das ist eben nicht "die" Angst), daß so ein Morgen gar nicht sein kann. Aber der schöne Morgen löst sich nicht auf. Er bleibt. Er ist stabil. Und ungewöhnlicherweise für diese Uhrzeit bleibt er auch still.
Stimmt etwas mit meinem Gehör nicht? Nein, ich höre das Schnurren der Katze ganz normal.

(Ein tiefer, dankbarer Atemzug.)

Ich kann es kaum fassen: ein Morgen ohne Angstattacke, ohne Selbstbeschuldigung, ohne „ich sollte“, „ich muß“ …

(Ein tiefer, dankbarer Atemzug.)

Ich traue mich zu glauben, daß die Heilung begonnen hat.

(Ein tiefer, dankbarer Atemzug.)








(3.5.2018)











©Peter Alois Rumpf    Mai 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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