Mittwoch, 2. Mai 2018

934 Ich habe keine lange Nase


Ich blicke irgendwie tollpatschig durch meine Lesebrillen aufs Regal gegenüber, wodurch alles verschwommen ist. Etwas spitzes geht von meinem Gesicht aus. Nein, ich habe keine lange Nase, weil ich so viel schwindle – eher ist es wie eine durchsichtige Gasmaske, die nach vorne spitz zuläuft. Aber das verflacht sich bald wieder. (Ich konzentriere mich auf die Seitenarme und Sackgassen meiner Wahrnehmung.) Ein Kribbeln läuft über meine Schädeldecke mit schwachem Ausläufer den Hinterkopf hinunter. Die Ohren zieht es dabei nach hinten.

Jetzt weiß ich nicht weiter. Ich hocke an der Rückwand meines Bettes und nichts fällt mir ein. Ich warte. Meine heutige Lektüre und mein heutiger Fernsehkonsum gehen mir noch in Form von Gedankensplittern und Szenenschnipsel nach, aber führen zu keinem aufschreibbaren Ergebnis. (Höchstens, daß ich mich freue, daß heute Sturm Rapid geschlagen hat – das könnte ich herschreiben.)









(29.4.2018)










©Peter Alois Rumpf    April/Mai 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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