907 Bin bloß ein kleines Licht
Die Angst fährt ein, daß mir richtig schlecht ist. Meine
Seele ist aufgewühlt und aufgescheucht. Scham zeigt sich in meinem Gesicht.
Also blaß und rot abwechselnd – je nachdem an welchem Pol gerade meine
Aufmerksamkeit ist. Ich wanke kurz hinaus.
Meine Schreiberei ist auch in Frage gestellt. Da kann ich
nicht wirklich dagegen halten. An sie habe ich mich aber geklammert.
(Anklammern ist immer schlecht.) (Stimmt so nicht: ein Schiffbrüchiger tut gut daran, sich an irgendeinen Holzbalken
zu klammern.)
Unangenehme, schamvolle Szenen, die immer wieder auftauchen,
lassen sich nicht wegdrücken.
Gut. Okay. Ich will mich fassen: aufstehen, Blutdruck
messen, duschen, frühstücken, einkaufen.
Neuerlich steigt eine Angstwelle in mir auf, die mich von
innen aufweicht. Ah ja! Tief atmen!
Der Gedanke, daß ich viel zu eingebildet bin. Ich muß es
viel billiger geben. So weit ist es mit mir nicht her. Bin bloß ein kleines Licht.
(29.3.2018)
©Peter Alois Rumpf März
2018 peteraloisrumpf@gmail.com
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