Freitag, 30. März 2018

906 Wer meine Texte liest, ist wirklich selber schuld


An diesem Morgen ist mir schlecht vor Angst. Die fährt mir in den Eingeweiden herum. Ich hocke im Bett und versuche, das Ganze zuzulassen und auszuhalten. Gleichzeitig distanziere ich mich teilweise, indem ich Worte suche um es zu beschreiben. Schreiben als Flucht? So schaut es aus. Ich bin enttäuscht. Ich war doch stolz darauf. Und jetzt? Halbherzig weitermachen oder derfang' ich mich wieder? Ich zittere. Ich halte mir selber die Hand. Meine Schreiberei ist angeschossen. Der Schuß kam aus der gleiche Windrichtung wie vor dreißig Jahren. Wieder falle ich um. Ich hole alles herbei, was für mein Schreiben spricht (auch, daß ich gar nicht auf große Literatur aus bin). Aber, was zählt?

31465, 271, 721, 9865, 13 …

Ein billiger, blöder Trick – ich weiß. Und er scheint die Kritik zu bestätigen.

Fenster zu und Rollo herunter. Ich schäme mich. In meinem Kopf ist das noch lange nicht geordnet.

Und? Muß sich die Bewußtwerdung nicht auch in Sprache ausdrücken (versuchen)? (Muß? Oder kann?)

Immer noch Angst, aber auf einen erträglichen Pegelstand abgesunken.

Freilich überhöhe ich mein Leben mit meiner Schreiberei. (Na und? Was geht dich das an? Mußt es ja nicht lesen!) (Das ist natürlich kein haltbarer Standpunkt.) (Sondern eine Ausrede wie vom Hansi Hinterseer.) (Nicht ganz. Meine Absonderungen und Ausdünstungen werden ja nicht per TV, Radio und Verlagen herumgeblasen. Wer meine Texte liest, ist wirklich selber schuld.)








(28.3.2018)












©Peter Alois Rumpf    März 2018     peteraloisrumpf@gmail.com

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