Samstag, 24. März 2018

902 Die kleine Tonbüste


Zum erstenmal sehe ich die kleine Tonbüste auf meinem Bücherregal. Ja, natürlich habe ich sie schon oft gesehen, aber anscheinend noch nie richtig angeschaut. Ein feines, melancholisches Gesicht, still und stumm fragend in die Welt gestreckt. So wirkt es jetzt auf mich – über die ganze Distanz im Zimmer hinweg. (Was kommt davon aus mir? Was ist von meiner Tochter in diese Tonfigur hineingearbeitet worden? Wirkte jemand oder etwas im Hintergrund mit? Oder jetzt, bei meiner Projektion?)

Es ist ein heller Tag. Mein Zimmer wirkt aufgehellt. Es ist ein glückliches Licht. Ich bin froh, daß dieses Licht herinnen ist. Ich freue mich sehr über mein Zimmer. Ich bin gerne hier.

Ich ruhe mich aus. Die morgendliche Übelkeit ist so gut wie weg. Das Gewicht der Katze auf Brust und Bauch hilft auch, mich zu festigen.

Langsam fallen mir die Augen zu. Jetzt, um zehn Uhr am Vormittag.








(24.3.2018)











©Peter Alois Rumpf    März 2018     peteraloisrumpf@gmail.com


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