Dienstag, 18. April 2017

670 Selbstmitleid verboten!

Es ist Morgen. Ich bin – übereifrig und gehorsam wie ich bin – eine Stunde vor dem Weckerläuten von selber aufgewacht. Die würgende Angst steigt schon in mir auf. Ein beinahe bewegungsloses Zittern breitet sich aus, bleibt aber auf die Körpermitte konzentriert. Von mir ist schon nichts mehr übrig. Mich gibt es kaum noch, nur mehr die Angst (wenn es mich überhaupt je gegeben hat).
Ich weiß, du bist alt, Angst, aber was hast du mir heute noch zu sagen? Daß mein Leben noch immer nicht in Ordnung ist und alle meine Anstrengungen vergeblich waren? Daß ich mich zu wenig bemüht habe?
Das verstehe ich nicht; wenn du da bist, kann ich weder denken, noch spüren, was los ist.
Mein Herz, klopft es noch, oder zappelt es nur mehr vor Furcht? Mein armes verzagtes Herz, daß ich dir nicht mehr Mut habe schenken können!
Wie lange werde ich das aushalten? Kann ich denn nie und nirgends selbstverständlich sein? Ach! Laß das! Selbstmitleid verboten! Was soll's! Ich werde mich wieder hinlegen und zudecken, bis sich mein Herz beruhigt hat.

Aber es funktioniert nicht; ich zittere im Dunklen lediglich dem Weckerläuten entgegen.








(18.4.2017)














 ©Peter Alois Rumpf    April 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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