607 Wir nähern uns dem Zustand, der ...
Wir nähern uns dem Zustand, der … weg! Soviel tolle Sätze in der Nacht, die
ich nicht aufgeschrieben habe. Und Träume, erotische und welche vom Sterben.
Der sterbende Onkel hatte zum erstenmal seit ich ihn kenne einen offenen,
weichen Blick. Nichts Verhangenes. Nichts Verstecktes. Das habe ich alles nicht
geschafft aufzuschreiben. Wobei – an das kann ich mich noch erinnern – die
erotischen Träume zu nichts geführt haben. Ständig hat irgendwer gestört, hat
etwas mit der Wohnung nicht gestimmt, so dunkel erinnere ich mich, sogar der
Papst war da.
Und zum sterbenden Onkel ist zu sagen: der war erstaunlich
fit. Er hat sich ohne fremde Hilfe aufs Bett gelegt, schon in einer Extrakammer
außerhalb des Hauses in einem eigenen Gebäude, dem ehemaligen Schuppen oder
Stall. Erstaunlich, er war so freundlich zu mir und hat mich so offen
wahrgenommen und mich so herzlich angesprochen. Er hat sich wirklich gefreut,
mich zu sehen. Ganz anders als sonst. Er hat wirklich den Kontakt mit mir
gesucht. Vielleicht sogar gebraucht?
So, jetzt habe ich den Wecker abgestellt. Wieder diese
schleichende Angst. Mein Surren ist kompakt, kraftvoll und direkt. Und laut.
Aber diese Angst. Ein Knoten im Gedärm, die Atmung ein wenig
stockend, jedenfalls flach. Ich habe es heute satt, diese Angst jeden Morgen zu
erleben. Jeden Morgen zumindest, an dem ich zur Arbeit muß, oder irgendetwas zu
erledigen habe. Ich meine, die Schulzeit ist vorbei! Meine Seele fürchtet sich
immer noch. Angst vor den Autoritäten, aber auch vor „den anderen“. Von beiden
Seiten droht Gewalt und Bloßstellung. Für meine Seele. Sie ist immer noch nicht
ausgeheilt.
Die will da nicht hinaus. Ich will ja auch niemandem
irgendwelche Plätze wegnehmen.
(21.2.2017)
©Peter Alois Rumpf Februar
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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