Montag, 20. Februar 2017

604 In meiner Kammer

In meiner Kammer. Ich liebe dieses Zimmer. Die Stille – keine Fenster zu Straße hinaus, kein Fenster zum Hof, wo immer wer durchgeht, redet, bellt, mit den Türen klescht; nur zum Lichtschacht gibt es ein Fenster, dort unten hält sich selten jemand auf.

Ich mach die Zimmertür und das Türl der Durchreiche zu und bin allein.

Dieser Raum hält mich zusammen. Darin kann ich auf meine Geistreisen gehen. (Ein Toast auf den verrückten Quirinus Kuhlmann!)

Ich atme auf. Ich bin einfach nur da. Ich kann schreiben; ich muß nicht schreiben. Ich kann lesen, ich muß nicht lesen.

Es ist Abend. Das Bett hat mich schon aufgenommen. Die Decke hüllt mich ein. Ich lasse meine Gedanken und Phantasien, meine Einfälle dahinströmen, ohne mich einzumischen. Ich kann sie aufschreiben, ich muß sie nicht aufschreiben. Ich will sie auch nicht stoppen und unterdrücke sie nicht. Dieser Fluß geht dahin; auch wenn ich ihn nicht beachte, unter der Oberfläche strömt er wortlos weiter.

Ich bin nahe an der Inneren Stille. Aber dann spiele ich mit irgendeinem Gedanken, oder überlege, wie und wo ich meine Texte am besten drucken kann, oder irgendetwas anderes. Das macht mir nichts aus. Ich bin im Zentrum eines Universums, auch wenn ich am Rand hocke. Und es dreht sich irgendwie und ich mich mit ihm mit. „Ich werde heute luzide träumen!“

Ich freue mich schon auf den Schlaf, auf das Hinübergleiten.







(19.2.2017)









©Peter Alois Rumpf    Februar 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite