591 Nachdenklich
Nachdenklich. Auf eine gute Art. Ich grüble nicht; ich
schaue nur nach.
Draußen fällt so alle fünf Sekunden ein Wassertropfen aufs
Fensterglas. Schade, daß es taut.
Ich schaue ein bißchen auf alle meine Verstrickungen und
gleich weht Trauer durch meine Seele und löst einen Seufzer aus, der mir wieder
Luft verschafft und Raum für das Herz, damit es sich öffnen kann und nicht
verzagt.
Aber mir kommen auch Zusammenhänge in den Sinn, die anders
gestrickt waren; Situationen, wo ich mich klar und furchtlos artikulieren
konnte.
Oder?
Gleich kommt wieder die Unsicherheit, ob ich mich denn nicht
täusche, mir etwas vormache. Ich lache darüber, ich kenne das schon, der destruktive
Impuls kommt immer daher, wenn ich eine positive Aussage im Zusammenhang mit
mir mache. Im Moment ist es mir jedoch egal, was er sagt, auch wenn er manchmal
recht hat. Es wird sich schon herausstellen. Spätestens beim Tod, wenn ich
meinen Lebensfilm ohne alle Scheuklappen und frei von Blindheit anschauen darf.
(1./2.2.2017)
©Peter Alois Rumpf Februar
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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