Freitag, 27. Januar 2017

585 Kälte

Ich lasse die Kälte herein. Weil sie halbwegs frische Luft mitbringt. Eine dunkle Gestalt steht draußen im Finstern vorm Fenster; am Kopf hat sie einen kleinen Lichtpunkt. Sie ist jedoch bloß eine Spiegelung am Glas der Fensterscheibe.

Nachdem ich das Fenster geschlossen habe, verrinnt die Kälte im Zimmer; etwas anderes beginnt den Raum zu dominieren.
Was es ist, kann ich nicht sagen. Etwas, das ich nicht begreife. Angst ist es nicht, aber ein bißchen davon schwingt mit. Erregung ist es nicht, aber ein bißchen davon schwingt mit. Staunen ist es nicht, aber ein bißchen davon schwingt mit. Die Stille ist es nicht, aber ein bißchen davon schwingt mit. Das Ding an sich ist es nicht, aber ein bißchen davon schwingt mit.
Vielleicht kann man es wirklich am ehesten als Schwingungen bezeichnen. Das trifft es am besten. Eine unsichtbare, unhörbare Vibration. Oder Vibrationen, Mehrzahl. Mit allen meinen Sinnen versuche ich es zu erfassen; ich horche, fühle, schaue und weiß schon, daß es nur mit etwas anderem gespürt werden kann.
Innen oder außen? Beides.
Körperlich oder geistig? Hm. Irgendwie auch beides. Und dann doch keines davon.
Jedenfalls ist es spannend.




(26./27.1.2017)











©Peter Alois Rumpf    Jänner 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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