Mittwoch, 18. Januar 2017

575 n oder m? Oder: was sagen die Grammatiker?

Mein Handy winselt piepsend nach Strom. Ich bin noch im Schlaf und reagiere nicht gleich. Ich war bis nach ein Uhr auf und bin noch überhaupt nicht ausgeschlafen. Außerdem habe ich einen verdächtigen Geruch in der Nase und ich vermute, die Katzen haben etwas angestellt. Und nein, ich will das noch nicht!
Nach einigem regelmäßig wiederkehrenden (n oder m? - nach einigem, regelmäßig wiederkehrendem/oder doch so, wie ich geschrieben habe, wenn ohne Beistrich? Hm? Was sagen die Grammatiker?) Handygepiepse richte ich mich etwas mühsam auf, drehe das Leselicht an und nehme das Handy in die Hand (wie es sich dem Namen nach auch gehört) und will den Akkustand kontrollieren. Das Handy ist tot. Aha, denke ich, der Akku ist ganz leer, aber dann fällt mir ein, daß ich es ja jeden Abend abschalte. Kann es auch als ausgeschaltetes piepsen?
Mein ganzer Denkapparat funktioniert – schlaftrunken wie ich bin – nur ansatzweise, jedenfalls drehe ich das Gerät auf und stelle fest: der Akku ist beinahe voll. Gedankenverloren rolle ich das bereits hergerichtete Ladekabel wieder auf und lege es in das Körbchen, wo ich alle diese Kabel aufbewahre. Aha, denke ich etwas verwirrt, da hat mich die Traumaufmerksamkeit genarrt.

Ich gehe vor mein Zimmer und stelle fest, auch meine Befürchtungen wegen der Katzen waren falsch. Geruchshalluzinationen sind wirklich eigenartig und ungewohnt!
Ich gehe weiter ins Atelier und öffne den Vorhang beim großen Fenster. Der strahlend blaue Himmel läßt gleich eine kleine Welle von Optimismus über mich kommen, die aufgehende Sonne wirft einen circa zwei Quadratmeter großen Lichtfleck auf die nach Südosten schauende Hausmauer, in dem die kahlen Äste der Bäume ein schönes Schattenspiel inszenieren, ein ganz ruhiges, das ohne Bewegung auskommt.

Auch der abnehmende Halbmond steht mir direkt gegenüber am Himmel; ich begrüße ihn mit einer leichten Verbeugung und gehe in mein Zimmer zurück. Ich begebe mich wieder an meinen selbstverständlichsten Aufenthaltsort, das Bett, und richte die Pölster als Rückenlehne her, um angenehm hocken und schreiben zu können.
Das ist die Kurzfassung des Berichts über meinen Morgen am Achtzehnten Ersten Zweitausendsiebzehn.

Die längere Fassung müßte noch einen Klobesuch schildern – ich verzichte! Und daß ich vorher schon, um 6:35 nach unten gegangen bin, weil ich befürchtet habe, meine großen Kinder haben ihren Wecker überhört; aber dem war nicht so; sie waren schon im Aufstehen. Genau mit solchen Befürchtungen habe ich sie morgens immer genervt, weswegen ich um diese Zeit eher zurückgezogen bleibe und abwarte.
Und daß ich gleich nach dem Aufstehen ein Glas Wasser getrunken habe.
Alles andere ist mir schon längst wieder entfallen.

Ich genieße noch ein wenig den unentschiedenen und wahrnehmungsverschwommenen Zustand, dann gehe ich es an.

Der Lichtfleck mit den verzweigten Schatten reicht inzwischen fast schon die ganze Hauswand hinunter. Und der Himmel hat sich mit Nebelfetzen etwas eingetrübt.

(Natürlich hätte m gehört! Im Moment bin ich mir ganz sicher. Ich halte es kaum aus, das unkorrigiert zu lassen. Dann hätte ich wieder alles umschreiben müssen. Ach! Außerdem: wer weiß!)

(I Herz mistakes/I Herz mistakes/I Herz mistakes)




(18.1.2017)













©Peter Alois Rumpf    Jänner 2017     peteraloisrumpf@gmail.com


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