570 Karma-Police
Gut ausgeschlafen nach neun Stunden, die verwirrenden Träume
schon verarbeitet und verdaut. Ich habe jetzt die Zimmertür offen und die kalte
Luft aus dem Vorzimmer löst sofort einen Hustenreiz aus. Ich wundere mich über
eine solche Empfindlichkeit. Ich will das nicht. Es stört mein Selbstbild, ich
will robuster sein.
Na gut, ich bin es ja gewohnt, Idealvorstellungen aus meinem
Selbstbild rausschlagen zu müssen. Lassen wir das. Soo interessant ist das auch
wieder nicht.
Mein Gott, was seid ihr für Comicfiguren! Primitiv und
geistlos, seelisch verfettet, feig, charakterlos, ohne Anstand; ihr müßt die
Welt ruinieren, weil ihr zu feig seid, in euer Inneres zu schauen und dort
aufzuräumen. Deshalb müßt ihr töten.
Ich sage das natürlich nicht zu euch, liebe Leserinnen und
Leser, sondern zu den Figuren, gegen die ich in meinem inneren Film kämpfe. Sie
führen mich schon zu meiner Hinrichtung und ich schleudere ihnen noch ihre
Lächerlichkeit entgegen; ich lache sie aus. Ende der Vorstellung.
Ich weiß nicht, woher dieses Stück kommt, aber es taucht
immer wieder auf. Wechselnde Bühnen, wechselnde Kostüme, aber immer das gleiche
Stück.
Es gibt natürlich auch den Satz, daß man immer dort
hintritt, wo man selber die Wunden hat. Damit ist eigentlich nicht mehr viel
dazu zu sagen, oder?
Was bin ich schon. Ein alter Mann mit viel zu jugendlichen
Träumen, die nie ins Leben gelassen wurden, und der mit dem Aufräumen gar nicht
mehr nachkommt. Ein Kandidat für die Karma-Police. Gottseidank muß ich mich
darum nicht selber kümmern!
(13.1.2017)
©Peter Alois Rumpf Jänner
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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