Montag, 9. Januar 2017

563 Es ist kalt

Es ist kalt. Die Luft, die ich einatme, kalt. Hier in der Wohnung. Ich bin gut in die Bettdecke eingewickelt, während ich schreibe, dennoch ist mir kalt.

Ich bin vom Schreiben weit entfernt. Ich fühle nichts, ich habe keine Ideen, keine Geistesblitze.
Die kalte Luft läßt mich husten.
Ein Gefühl der Fremdheit vor mir selbst. Gleichgültig. Ich kenne mich nicht. Angst ist auch da. Eine untergründige, diffuse Angst, die mich nervös und fühllos macht.
Was mache ich hier eigentlich? Inneres Zittern; ob mehr aus Angst oder vor Kälte spüre ich nicht deutlich. Eine Ahnung: es ist dasselbe. Oder doch mehr die Angst. Die Angst wie ein Schwellbrand.

Ein Christusbild an meine „Ikonostase“ ist verrutscht und schaut mich schief an. Es wirkt unernst, fast lächerlich, aber nicht erheiternd. Seriös und ernsthaft wäre mir lieber. Selbst streng.
Die vergeblichen Versuche, meine Welt zu ordnen. Alle. Innerliches Verstummen.
Schmerzhafte Erinnerungen eigenen Versagens steigen plötzlich auf und tun mir wirklich weh. Wo ich andere Menschen verletzt habe. Wie konnte ich nur so blind und dumm sein?!
Ein Abgrund tut sich auf. Ich bin erschrocken über mich selber.
Ich glaube, ich versuche, in Verwirrung zu flüchten.





(9.1.2017)












 ©Peter Alois Rumpf    Jänner 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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