Dienstag, 3. Januar 2017

557 Seitenverkehrter Neujahrsvorsatz

Endlich wieder einmal richtig saufen, endlich wieder einmal – zur weiteren Selbstkabarettisierung - alles aufgeben, sich nichts scheißen und sich „dem Augenblick“ hingeben (hahaha), endlich wieder was erleben: auf allen Vieren die Stiegen hinauf gehen, im Straßengraben schlafen, es gerade noch auf Klo schaffen und, wenn man dann endlich auf dem Thron sitzt, voll in die Unterhose kotzen! Ja, wird das wieder lustig! Ja, wird das wieder schön!




(31.12.2016/1.1.2017)



Ergänzende Erklärung (Nachtrag vom 4.1.2017)

Die beste Erklärung für obigen „Neujahrsvorsatz“ habe ich gestern Abend im Roman „Schattenstill“  von Tana French gelesen, wo der erzählende Kommissar seine immer wieder auszuckende Schwester so beschreibt. „…aber im Grunde läuft es darauf hinaus, dass Dina nicht mit dem Leben klarkommt. Dafür braucht man eine Gabe, die sie einfach nicht hat. Sie kann vier Monate am Stück so tun, als ob, manchmal sogar ein Jahr lang, aber es kostet sie eine Konzentration, als würde sie seiltanzen (Hervorhebung von mir), und irgendwann kommt sie unweigerlich ins Wanken und stürzt ab.“ (S 174). Besser kann man es nicht beschreiben. Nun, so schlimm ist es mit mir nicht, aber es geht in die Richtung. Und der seitenverkehrte Neujahrsvorsatz was gar nie ernst gemeint; aber der Rausch als Entlastung – das paßt auch dazu, da gibt es eine Sehnsucht danach, sich in einem solchen zu verlieren. Trotzdem: ich habe schon zirka dreizehn Jahre „am Stück“ durchgehalten und habe nicht vor, daran noch etwas zu ändern. Amen!










 ©Peter Alois Rumpf     Jänner 2017     peteraloisrumpf@gmail.com

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