557 Seitenverkehrter Neujahrsvorsatz
Endlich wieder einmal richtig saufen, endlich wieder einmal
– zur weiteren Selbstkabarettisierung - alles aufgeben, sich nichts scheißen
und sich „dem Augenblick“ hingeben (hahaha), endlich wieder was erleben: auf
allen Vieren die Stiegen hinauf gehen, im Straßengraben schlafen, es gerade
noch auf Klo schaffen und, wenn man dann endlich auf dem Thron sitzt, voll in
die Unterhose kotzen! Ja, wird das wieder lustig! Ja, wird das wieder schön!
(31.12.2016/1.1.2017)
Ergänzende Erklärung (Nachtrag vom 4.1.2017)
Die beste Erklärung für obigen „Neujahrsvorsatz“ habe ich
gestern Abend im Roman „Schattenstill“ von Tana French gelesen, wo der erzählende
Kommissar seine immer wieder auszuckende Schwester so beschreibt. „…aber im Grunde
läuft es darauf hinaus, dass Dina nicht mit dem Leben klarkommt. Dafür braucht
man eine Gabe, die sie einfach nicht hat. Sie kann vier Monate am Stück so tun,
als ob, manchmal sogar ein Jahr lang, aber
es kostet sie eine Konzentration, als würde sie seiltanzen (Hervorhebung von
mir), und irgendwann
kommt sie unweigerlich ins Wanken und stürzt ab.“ (S 174). Besser kann man es
nicht beschreiben. Nun, so schlimm ist es mit mir nicht, aber es geht in die
Richtung. Und der seitenverkehrte Neujahrsvorsatz was gar nie ernst gemeint;
aber der Rausch als Entlastung – das paßt auch dazu, da gibt es eine Sehnsucht
danach, sich in einem solchen zu verlieren. Trotzdem: ich habe schon zirka
dreizehn Jahre „am Stück“ durchgehalten und habe nicht vor, daran noch etwas zu
ändern. Amen!
©Peter Alois Rumpf Jänner
2017 peteraloisrumpf@gmail.com
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