548 Unkatholische Morgenbetrachtung
Indem die Uhr fünf vor acht zeigt ist es fünf vor zwölf.
Nicht ich hole mir eine blutige Nase, sondern die blutige
Nase holt mich.
Ein Einkauf wird mir angeordnet, aber ich schreibe noch. Ich
überlege schon, was einzukaufen ist und mache eine imaginäre Liste (Gerade noch
mein Schreiben gerettet!).
Bald aber wird meine Konzentration verloren gehen, denn die
einzukaufenden Lebensmittel fressen sich immer mehr in meine Aufmerksamkeit.
Ein selbstzerstörerischer Ärger über die Kommandostrukturen
hier an Bord schiebt sich unter meine Gedanken und links unter meine Körpermitte. Welches Schiff sind wir und wo fahren wir hin? Egal, jedenfalls
ist jetzt unangenehmer Wellengang und ich bin eine wenig seekrank.
Die Saiten meines inneren Schreibinstruments sind nun
verstimmt. Noch verstumme ich nicht, aber bald ist es so weit. Der Morgen ist
kaum noch zu retten, der Alltag hat gewonnen.
Schluß mit der unkatholischen Morgenbetrachtung!
(23.12.2016)
©Peter Alois Rumpf Dezember
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
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