Dienstag, 27. Dezember 2016

553 Ich huste mir den Leib aus der Seele

Der Wind heult. Ich huste mir den Leib aus der Seele. Die Wohnungstür ist offen und ein viel zu junger Nachbar steckt seinen Kopf herein (viel zu jung! Ich habe ihn viel älter in Erinnerung). Meine Zimmertür ist zu und die Katze erkratzt sich Einlaß. Mühsam habe ich ein paar geniale Sätze mindestens eine Stunde lang durch den Schlaf gerettet, aber beim Aufwachen dann doch verloren.
Mein Fieberthermometer zeigt zum ersten Mal nur mehr „erhöhte Temperatur“. Durch ein Mißgeschick in der Nacht habe ich wahrscheinlich eine Überdosis Hustenmittel genommen; die von drüben behaupten, damit dürfte ich in Seattle nicht nur nicht autofahren, sondern auch das Auto selbst würde beschlagnahmt werden. Das Auto selber! Wo doch „autos“ eh schon „selbst“ heißt!
Vielleicht waren die genialen Sätze von drüben doch nicht so genial.

Vielleicht waren wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt. Oder zu wenig, weil uns immer die Katzen ablenken, oder der Wind, der immer wieder ruckartig anheult und dabei etwas zum Scheppern bringt.
Mein Kopf tut sich schon schwer mit dem Husten, er hat Angst vor den Hustenstößen, die von unten herauf bis zur Schädeldecke hinaufhacken. Aber es geht noch. Die Schmerzen halten sich noch im Rahmen des Erträglichen.

Ein Hiesiger sagt – aber von drüben - „in deinen Aussagen ist viel Schaum!“ Ich antworte: „warte einmal, bis sich der Schaum gesetzt hat!“





(27.12.2016)









©Peter Alois Rumpf     Dezember 2016     peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite