553 Ich huste mir den Leib aus der Seele
Der Wind heult. Ich huste mir den Leib aus der Seele. Die
Wohnungstür ist offen und ein viel zu junger Nachbar steckt seinen Kopf herein (viel
zu jung! Ich habe ihn viel älter in Erinnerung). Meine Zimmertür ist zu und die
Katze erkratzt sich Einlaß. Mühsam habe ich ein paar geniale Sätze mindestens
eine Stunde lang durch den Schlaf gerettet, aber beim Aufwachen dann doch
verloren.
Mein Fieberthermometer zeigt zum ersten Mal nur mehr
„erhöhte Temperatur“. Durch ein Mißgeschick in der Nacht habe ich
wahrscheinlich eine Überdosis Hustenmittel genommen; die von drüben behaupten,
damit dürfte ich in Seattle nicht nur nicht autofahren, sondern auch das Auto
selbst würde beschlagnahmt werden. Das Auto selber! Wo doch „autos“ eh schon
„selbst“ heißt!
Vielleicht waren die genialen Sätze von drüben doch nicht so
genial.
Vielleicht waren wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt.
Oder zu wenig, weil uns immer die Katzen ablenken, oder der Wind, der immer
wieder ruckartig anheult und dabei etwas zum Scheppern bringt.
Mein Kopf tut sich schon schwer mit dem Husten, er hat Angst
vor den Hustenstößen, die von unten herauf bis zur Schädeldecke hinaufhacken.
Aber es geht noch. Die Schmerzen halten sich noch im Rahmen des Erträglichen.
Ein Hiesiger sagt – aber von drüben - „in deinen Aussagen
ist viel Schaum!“ Ich antworte: „warte einmal, bis sich der Schaum gesetzt
hat!“
(27.12.2016)
©Peter Alois Rumpf Dezember
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
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