568 Das rote Bändchen
Zufrieden. Richtig zufrieden. Ich liege im Bett und
schreibe. Das Tagewerk ist vollbracht. Ganz zufrieden – ehrlich gesagt –
sollte ich nicht sein, aber ich bin es doch. Drücken wir es so aus: ein
durchwachsener Tag – das ist schon was.
Warum ich schon wieder huste! Egal. Jetzt schaue ich auf.
Alles ist so, wie es ist.
Das rote Bändchen an meinem Notizbuch, das man als
Lesezeichen … pardon, hier müßte es Schreibzeichen heißen ... verwendet, fuchst
mich, weil es ständig über das Papier rutscht, genau auf der Seite, die ich
beschreibe. (Eine solche zu beschreiben, wäre vielleicht auch eine Idee! - „die
leere Papierseite meines Notizbuches ist weiß; im Licht der Nachttischlampe
ganz ein wenig gelblich, aber auch mit bläulichen und gräulichen Elementen.“
usw.) („... von einer schwer zu beschreibenden Struktur, ein bißchen wie eine
Haut – nur glatter und viel weißer natürlich. Man muß länger draufschauen, bis
man die Flecken und – nennen wir sie so – Poren sieht.“)
Ich habe das rote Bändchen zurückgeschlagen, ich meine, auf
die Rückseite des Notizbuches gelegt; jetzt stört es mich nicht mehr (obwohl es
schon wieder beginnt, nach vorne zu rutschen, indem es eine Art Schlinge
bildet, die sich schon wieder über den oberen Rand des Notizbuches nach vorne
wölbt).
Surren und Wecker – Entschuldigung, ich muß es
herschreiben, weil es da ist. Aufhalten werde ich mich heute damit nicht.
(Und was das Papierblatt betrifft: "manche Stellen oder
Flecken reflektieren das Licht stärker als andere. Manche sind zwar dünkler,
glänzen jedoch mehr als benachbarte Flecken, die weißer, aber stumpfer wirken.")
("Die Muster, die Strukturen erinnern auch ein wenig an eine
Landkarte, sagen wir zum Beispiel wie eine von den Gebieten Finnlands mit den
vielen Seen. Ein wenig so. Eine Gletscherregion könnte auch hinkommen, wenn es
viele kleine Gletscher sind." Naja, ich will mich mit den Vergleichen nicht zu
weit aus dem Fenster lehnen. Außerdem sind beide aufgeschlagenen Seiten schon
vollgeschrieben, und ich habe kaum mehr freie Fläche, die ich betrachten kann.
Was? Umblättern? Nein, ich mag nicht. Ich höre lieber auf für heute.)
(11./12.1.2017)
©Peter Alois Rumpf
Jänner 2017
peteraloisrumpf@gmail.com
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