487 Der Duft von Lourdes
Der Duft von Lourdes. Wenn ich alles akzeptiere, kann ich
lächeln. Wenn es auch etwas verlegen ist. Es gäbe auch den Duft Salomon,
arabisch hell, arabisch dunkel, Oman-ecclesia. Soll ich noch versuchen, mein
Leben in Ordnung zu bringen? Oder soll ich es gut sein lassen? Aber habe ich
überhaupt noch die Wahl? Das Teelicht gibt ein schönes Licht. Was sich in mir
abspielt, kann ich nicht benennen. Nicht fassen. Es ist nichts Besonderes.
Nicht nichts, aber nicht greifbar. Trauer und Wehmut sind dabei, Resignation.
Kraft und Zuversicht sind auch da. Die Kraft zurückgezogen, denn ich fühle mich
müde, ein wenig erschöpft, ein wenig ausgelaugt. Die Zuversicht ist ein bißchen
verrückt, denn was kann ich noch erwarten? Aber es gefällt mir, ein bißchen
daneben zu sein, auch wenn es wirklich neben der Spur ist. Das Narren-Image ist
auch ein Image – auch damit kann man mehr scheinen als man ist. Die Fährte habe
ich verloren. Ich weiß immer noch, wo ich hin wollte, aber sehe keine Chance
mehr. Das macht jedoch nichts; das macht gar nichts! Ich weiß, daß mein
Lebenstraum nicht falsch war. Wie ich schon gesagt habe – es ist keine Schande,
als Schmetterling nicht über die Alpen gekommen zu sein. Daß eine wirkliche
Chance bestanden hat, genügt. Das könnte schon noch ein schöner Lebensabend
werden. Nur nicht vom Arbeitsamt sekkieren lassen. (Das ist irreführend; ich
habe nämlich mit dem Arbeitsamt nichts zu tun, aber es droht.) Vom Teelicht
geht ein schöner, goldener Strahl aus, direkt auf mich zu. Es bleibt sehr lange
und sehr stabil. Ich will schlafen, träumen. Dann kann ich vielleicht morgen
wieder etwas erzählen. Und das schöne Kerzenlicht habe ich auch da.
(4./5./6.11.)
©Peter Alois Rumpf November
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite