Sonntag, 6. November 2016

487 Der Duft von Lourdes

Der Duft von Lourdes. Wenn ich alles akzeptiere, kann ich lächeln. Wenn es auch etwas verlegen ist. Es gäbe auch den Duft Salomon, arabisch hell, arabisch dunkel, Oman-ecclesia. Soll ich noch versuchen, mein Leben in Ordnung zu bringen? Oder soll ich es gut sein lassen? Aber habe ich überhaupt noch die Wahl? Das Teelicht gibt ein schönes Licht. Was sich in mir abspielt, kann ich nicht benennen. Nicht fassen. Es ist nichts Besonderes. Nicht nichts, aber nicht greifbar. Trauer und Wehmut sind dabei, Resignation. Kraft und Zuversicht sind auch da. Die Kraft zurückgezogen, denn ich fühle mich müde, ein wenig erschöpft, ein wenig ausgelaugt. Die Zuversicht ist ein bißchen verrückt, denn was kann ich noch erwarten? Aber es gefällt mir, ein bißchen daneben zu sein, auch wenn es wirklich neben der Spur ist. Das Narren-Image ist auch ein Image – auch damit kann man mehr scheinen als man ist. Die Fährte habe ich verloren. Ich weiß immer noch, wo ich hin wollte, aber sehe keine Chance mehr. Das macht jedoch nichts; das macht gar nichts! Ich weiß, daß mein Lebenstraum nicht falsch war. Wie ich schon gesagt habe – es ist keine Schande, als Schmetterling nicht über die Alpen gekommen zu sein. Daß eine wirkliche Chance bestanden hat, genügt. Das könnte schon noch ein schöner Lebensabend werden. Nur nicht vom Arbeitsamt sekkieren lassen. (Das ist irreführend; ich habe nämlich mit dem Arbeitsamt nichts zu tun, aber es droht.) Vom Teelicht geht ein schöner, goldener Strahl aus, direkt auf mich zu. Es bleibt sehr lange und sehr stabil. Ich will schlafen, träumen. Dann kann ich vielleicht morgen wieder etwas erzählen. Und das schöne Kerzenlicht habe ich auch da.




(4./5./6.11.)













©Peter Alois Rumpf    November 2016     peteraloisrumpf@gmail.com

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