Mittwoch, 12. Oktober 2016

466 Ausgeruht aufgewacht

Ausgeruht aufgewacht. Es zittert noch ein Traum in mir, aber ohne Angst. Wirklich, gar keine Angst. Zuversicht und Optimismus lehnen sich entspannt an meine Verschlafenheit. Dabei war eine Entscheidung im Spiel, gleich im Moment, wo das Bewußtsein aus dem Traum herausgeschnellt gekommen ist. Ich spüre, daß die Angst da unten irgendwo lauert, aber heute hat sie keine Chance. Ich räkel mich genußvoll und fahre den richtigen Wachzustand nur langsam hoch. Kreuzschmerzen sind da, dominieren jedoch nichts. Ein plötzliches, unerwartetes Geräusch an der Durchreiche erschreckt mich, aber kann die Grundstimmung nicht ändern. Ah! Jetzt weiß ich es: es war nicht nur eine Entscheidung dabei, sondern auch eine gute Nachricht gestern Nacht vorm Einschlafen. Die ist mir gleich beim Aufwachen wieder gedämmert: Ein kurzer Text von mir wird bei einer Ausstellung gezeigt; dieser kleine Erfolg stärkt mich ungemein; ich schreibe nicht nur für die Schublade. Ich kann der Welt etwas geben, mit dem sie etwas anfangen kann.

Und das weckt Hoffnungen, daß daraus noch mehr werden könnte.
Da werde ich jetzt vorsichtig, denn meine Erfahrung sagt mir, daß sich die meisten Hoffnungen nicht erfüllt haben. Aber ohne Feindseligkeit mir selber gegenüber. Ich lächle gütig darüber, wie schnell ich optimistisch und vertrauensvoll bin. Wie ein Kind, das noch ein ganzes Leben vor sich hat. (Ich grüße dich; ich bin froh, daß du da bist.) Es macht mir im Moment nichts aus, mich vielleicht in einer Illusion zu verrennen; ich bin bereit, mich einer möglichen Enttäuschung zu stellen. Außerdem glaube ich an Wunder. Auch, wenn ich ein Wundertäter ohne Wunder bleibe. Die Tatsache, daß Wunder möglich sind, beruhigt mich ungemein, auch wenn ich selber keines vollbringe. (Genauso wie die Geschichte, daß es Schmetterlinge gibt, die in einem Sommer von Nordeuropa über die Alpen bis in den Süden kommen. Oder die Erzählungen von Auferstehung und Himmelfahrt. Daß es diese wirklichen Möglichkeiten, diese Chance wirklich gibt, genügt für meinen Seelenfrieden, auch dann, wenn mir das nicht gelingt.) Es ist keine Schande, einer der Millionen Schmetterlinge zu sein, die es nicht über die Alpen schaffen.

Ein guter Zeitpunkt für die Morgenmeditation. Der Optimismus gebiert viele Bilder. Es gelingt mir nicht, meinen Geist leer zu räumen. Aber das macht nichts. Das rote Leuchten ist auch noch da.

















©Peter Alois Rumpf    Oktober 2016     peteraloisrumpf@gmail.com

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