Dienstag, 11. Oktober 2016

465 Anders! Ganz anders!

Am Morgen wieder von der Angst gepackt. Ich lasse meinen Kopf schief hängen. Mein Gott, an was klammere ich mich denn so?
Jetzt ist meine stille Stunde, in der Wohnung ist es ganz ruhig. Die Angst spüre ich vorallem im Bauch, als harter Knoten in der Nabelgegend. Das Herz pumpt tapfer Blut. In den Ohren schrillt und schreit und surrt es. Bruchstücke von Zeit tanzen vor meinen geschlossenen Augen herum. Allmählich lockert die Angst ihren Griff und ich kann seufzen und durchatmen.
Die Schwingungen von Schritten erreichen mich von irgendwo her und lösen neuerlich die Angst aus. Ich schrecke auf und weiß nicht weiter. Ein sinnloser Alarm, der mir wahrscheinlich viel Energie gekostet hat.
Ich schwebe einen geräumigen Schacht nach unten, wie im Inneren eines riesigen alten Turms ohne Stiegen.
Jetzt spüre ich das Herz, leicht verkrampft. Ich habe von der Welt wirklich keine Ahnung. Ich verstehe nichts, was da draußen passiert. Wieder wird mir fast schlecht vor Angst. Ich halte tapfer dagegen, nur, daß ich nicht zermalmt werde. Irgendwie überstehen; es muß nicht elegant sein.
Erinnerungsfetzen leuchten kurz auf und verlöschen gleich wieder. Neue Welle der Angst; nur nicht mitreißen lassen. Bei den Erinnerungsfetzen sind auch fremde Erinnerungen dabei, wie ich gerade feststelle. Aber ich habe keine Zeit, mich darauf einzulassen; ich bin voll im magnetischen Kampfgeschehen und will überleben.

Vorerst scheint das Ärgste überstanden. Erschöpft und schwer gezeichnet will ich mich dem Alltag zuwenden. Im Innersten vibriert die Angst noch ein wenig; es bleibt ein flaues Gefühl.

Ich muß alles ganz anders angehen. Ganz anders!














©Peter Alois Rumpf    Oktober 2016     peteraloisrumpf@gmail.com

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