453 Energiesparlampe
Heute Morgen bin ich noch im Finstern in die Katzenscheiße
gestiegen. Scheiß Energiesparlampen, dieses elende Funzellicht! Scheißkatzen,
eure Freundlichkeiten gehen mir schon sehr auf die Nerven! Ich werde euch im
Wald aussetzen! Wertvolle zehn Minuten meiner schmerzbehinderten Morgenzeit
gehen ans Reinigen des Bodens und meines Hausschlapfens verloren.
Der Ärger darüber hat jetzt alle anderen Wahrnehmungen verdrängt.
Die akustische Dreifaltigkeit von Lüftungsgeheule, Weckerticken und
Ohrensurren, die geht allerdings immer um diese Zeit, so auch jetzt. Aber sonst
fühle, spüre, höre ich nichts. Ich wurde zu schnell in die Realität gestoßen.
Ich bin geradezu ratlos. Ich habe diese Zeit fürs Schreiben eingeplant, aber
jetzt ist nichts.
Vielleicht ist es gut so, denn ich ahne tief im Hintergrund
Gefühle wie Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, aber ich hole sie nicht
hervor; darauf brauche ich jetzt nicht eingehen.
Also, ihr Katzen werdet nicht im Wald ausgesetzt.
Abend. Diese Müdigkeit in letzter Zeit. Das Gefühl
seelischer und körperlicher Erschöpfung. Ich darf mich dem nicht ausliefern.
Ich bräuchte wieder etwas, das mir Hoffnung und eine Perspektive macht, etwas
wie ein fernes Licht in der Dunkelheit, auf das ich zugehen kann. Aber die
Angst vor neuerlicher Enttäuschung wäre auch riesengroß. Ob ich noch einen
Aufbruch schaffe?
(30.9.)
©Peter Alois Rumpf Oktober
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
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