414 Ich gehe schwimmen (26.7.)
Ein Windstoß massiert kribbelnd meinen verschwitzten Rücken.
Mein Bewußtsein kippt weg. Stimmen und Baß geraten in den Vordergrund, während
sich das Musikstück auflöst. Im Zentrum meines Gesichtsfeldes explodiert eine
Ladung Luftblasen und verteilt sich schnell. Jetzt blinkt hinter meinen
sonnendurchfluteten Lidern ein schwarzes Licht auf, wie ein umgekehrtes S.O.S.
aus Dunkelheit. Das Piepsen meines Handys reißt mich hoch,
Waschmaschinenbotschaften; den Polster dürfte ich im Schlaf mit offenen Mund
angesabbert haben, oder es ist der Schweißfleck meiner den Kopf stützenden
Hand.
Die Musikanlage dröhnt dezent – also: das Potential zum
Dröhnen ist groß und spürbar, aber sie haben das Ganze nicht laut aufgedreht.
Dieser Satz beweist: ich bin wieder halbwegs wach. Ich gehe Schwimmen.
©Peter Alois Rumpf Juli
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
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