Mittwoch, 13. Juli 2016

403 Normalität

Ich empfinde mich in meinem beruflichen und zum Teil auch im privateren Leben von viel Lärm umgeben, so daß ich froh bin, wenn es still ist. Selten drehe ich Radio oder Musik auf, sondern genieße die Ruhe, wenn sie sich ergibt. Trotzdem, in letzter Zeit schalte ich immer öfter das Mittagsjournal ein. Anscheinend suche ich dabei Normalität. Obwohl es absurd ist, die dort zu suchen, wo eine Wahnsinnsmeldung nach der anderen kommt. Sei es, daß von Wahnsinnstaten berichtet wird, sei es, weil wir daneben noch immer in wahnwitziger Verdrängung unsere Pensionsanspruchsnormalität aufrecht erhalten wollen. Aber offensichtlich suche auch ich zur Zeit dort diese „Normalität“. Alles ist so, wie es immer ist; alles läuft weiter wie bisher. Ich will auch „normal“ sein, selbstverständlich, nicht dauernd fragwürdig sein und mich in Frage stellen, sondern in Pension gehen. Obwohl nach so einer Nachrichtensendung immer ein schaler Nachgeschmack zurückbleibt (Eigentlich bei fast allen Sendungen), dem auch eine untergründige Übelkeit anhaftet. Ich fürchte, ich spüre genau, daß dieser Normalität das Potential zum totalen Wahnsinn innewohnt. Mein Gott! Wohin?













©Peter Alois Rumpf    Juli 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com

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