396 Prüfung nicht bestanden
Im Traum habe ich irgendwelche Aufgaben nicht erfüllt,
irgendwelche Tests, Prüfungen nicht bestanden. Angefangen hat es mehr wie ein
Spiel, ähnlich einer Schnitzeljagd, aber bald war es ernst und purer Stress.
Niemand hat mir die Spielregeln, die Aufgaben und Aufgabenstellung mitgeteilt
und erklärt. Kein „es geht darum, daß du dies und das ...“. Eine Prüfung, ohne
zu wissen, was, wie, wo etc. geprüft wird. Niemand da, der einem Auskunft geben
könnte, auch niemand solcher telephonisch oder sonstwie zu erreichen. Mir
dämmert, die Prüfung findet die ganze Zeit schon statt, das alles gehört schon
dazu. Ich soll mit anderen zusammenarbeiten; Verwandte, wie es scheint, eine
Schwester soll auch dabei sein. Wir treffen uns in einem komischen Café, aber meine Schwester ist das
nicht, auch sonst sind mir alle eher fremd. Oder? Schlußendlich versuche ich
vergeblich, meine Schwester oder sonst jemanden vom Café aus zu erreichen; es funktioniert weder
telephonisch noch sonst irgendwie. Zunächst schien es ja so, als wäre das ein
wichtiger Treffpunkt, und es käme jemand, der uns über die Aufgabe aufklären
kann. Oder eigentlich mich, den die anderen am Tisch sind scheinanwesend,
unansprechbar, verschwommen, gar nicht recht wahrnehmbar. Niemand ist gekommen.
Niemand war erreichbar. Plötzlich merke ich, alle sind weg. Sie sind ganz
allmählich verschwunden, aber ich habe es plötzlich bemerkt. Ich denke, jetzt
in Panik, ich muß auch schnell weg. Ich weiß aber nicht, warum. Da habe ich
wieder etwas wichtiges nicht mitbekommen. Weder warum die weg sind, noch wohin.
Als wäre sie gewarnt worden und ich nicht. Oder ich habe nicht kapiert, was
allen anderen klar ist. Irgendwo hinter einer Glasfront des Lokals irrt eine
alte, gespenstische, schwarze, zombiehafte Gestalt im Nachthemd herum, von der
ich weiß, daß das meine Mutter ist. Aber auch sie ist nicht in der Lage
irgendetwas verständliches zu sagen oder mitzuteilen. Ich springe auf und stoße
mit einer ungeschickten Bewegung unabsichtlich einen Karton mit Himbeeren um,
den eine Frau, die vorher am Tisch gesessen ist, zurückgelassen hat. Überhaupt
haben die alles liegen gelassen. Der halbe Inhalt des Kartons hat sich auf
meinen Sessel und den Boden verstreut. Ich weiß, ich muß schnell weg, will das
jedoch noch in Ordnung bringen. Ich suche eine Mistschaufel und einen
Bartwisch, aber finde nichts. Es ist auch vom Personal des Lokals plötzlich
niemand mehr da. Niemand, den ich fragen könnte, oder dem ich – ich habe es ja
eilig – wenigstens sagen könnte, daß mir das passiert ist und daß es mir leid
tut.
©Peter Alois Rumpf Juli
2016 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite