Freitag, 18. März 2016

321 Der Riss

Trauer und Schmerz ziehen sich wie ein Riss von oben nach unten durch meinen Seelenkörper und reißen ihn fast entzwei. Ich bin in der Vergangenheit und empfinde erst jetzt, was ich damals gefühlt habe. Auch der Energiekörper ist verletzlich. Das ist nicht die einzige Wunde, aber die, die in den letzten Jahren immer wieder aufbricht. Ich heile sie jetzt aus. Ich drehe den Kopf nach rechts und atme ein. Ich drehe den Kopf nach links und atme aus. Links. Rechts. Links. Rechts ...
Langsam und stetig schließt sich die Wunde. Hoffe ich. Ehrlich gesagt, ich merke nichts. Müde gebe ich auf. Der Schlaf wird mir eine Erlösung sein.


Der Schlaf hat mich vom Schmerz erlöst, ein fröhlich singendes Wesen hat mich aufgeweckt. Eine schnurrende Katze gesellt sich zu mir; ich lege ihr meine linke Hand auf. Ich mache den Fehler (?), auf mein Leben zurück zu blicken und die Trauer schleicht wieder herein und baut in mir ihr Schmerzgehäuse. Ach, sei's drum! Kümmere dich nicht darum! Der Augenblick ist jetzt.
Jetzt spüre ich das, was ich mir damals zu spüren nicht erlaubt habe. „Ich will Ihnen die Malerei nicht nehmen.“ Dabei war sie schon zerschlagen. Auf den Boden geschleudert. Außerdem folgt dann das „aber“. Das scheint unwiderruflich.

Mein linker Arm bekommt einen Krampf vom Halten des Notizbuches, ich fühle das Ziehen bis zum Herzen. Wir unzulängliche Menschen müssen uns genug sein, wenn wir den Ausgang nicht finden. Den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit? Und hat der Herr in Kaliningrad  die richtige Unmündigkeit gemeint? Und den richtigen Ausgang erwischt? Ich glaube es nicht. Das wird auch ein Angebertext.
Ich merke, in den letzten Monaten gebe ich viele Hoffnungen auf; ich hoffe, es sind die falschen.

Meine Handlungen gehen schon längst an mir selber vorbei. Du sollst nicht lügen. Doch, so ist es. Sie laufen einfach ab und ich kann dazu nichts tun.
Du robbst jetzt auf den Großen Abgrund zu. Ist dir das bewußt? Ja, ja.
Alle Verfahren eingestellt.













©Peter Alois Rumpf    März 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com


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