Donnerstag, 10. März 2016

314 Der richtige Schalter

Kurz vor Mitternacht

Das ist kein Surren mehr in meinen Ohren, das ist schon Dröhnen; mein ganzer Kopf umgeben von Druck und einer Haube aus innerem Lärm. Die Headsetarbeit schädigt mein Gehör. Mein Blick verschwimmt vor Ausgelaugtheit und von den Brillengläsern. Um meine Fingerkuppen sehe ich kurz einen blauen Hof, rund wie die Saugnäpfe eines Geckos; ich frage mich, wo die wohl anhaften, außer an den Seiten des Notizbuchs?


Morgen

Im Schlaf durch die absurdesten Träume gejagt habe ich im Aufwachen den richtigen Schalter erwischt, die Schwermut ist abgefallen und fröhlich bin ich zu den Blumenkisten ans Fenster gegangen und habe mich gefreut, die wachsenden Pflänzchen zu sehen. Das ist heute nicht so schwer, denn es beginnt ein schöner, sonniger Tag.

Eine leichte Besorgnis schleicht sich wegen der Arbeit, meinem Job, heran, aber ich wappne mich nüchtern und kraftvoll gegen die möglichen einundzwanzig Tonnen Ablehnung und Feindseligkeit. Ja, ich halte es aus.

Ich halte das aus. Ich halte das aus. Ich halte das aus.

Und ich will, ich muß glauben, daß mein innerer Lebensbaum noch wachsen und blühen kann.












©Peter Alois Rumpf    März 2016                 peteraloisrumpf@gmail.com


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