3835 Uhrzeit aufs Papier
8:10 a.m. In der Morgendämmerung kritzle ich die Uhrzeit aufs Papier, der Holzrabe vorm Fenster tanzt noch vom Hochziehen des Rollo, mein Kreuz schmerzt heftig, wie es nach dem Aufwachen üblich geworden ist, und das vernebelte Licht vom Lichtschacht draußen kann das Zimmer kaum erhellen. Mali Lošinj da an der Wand vorne wirkt plötzlich bedrohlich groß, dass es mir fast Angst macht; mein Surren hat sich hoch gesteigert und fängt mit diesen wischenden Tonwechsel an. Ich greife mir an die Stirn um zu prüfen, ob ich Fieber habe, aber weit gefehlt, sicherlich nicht. Dass die Westbahnstrecke ins Tullnerfeld verlegt wurde, war eine politische Entscheidung, fällt mir ein, ebenso fällt mir ein, dass Sturm Graz gestern verloren hat. Mit diesen zwei Gedanken ziehe ich mich oder zieht es mich ein paar Millimeter Richtung Alltagswelt und ich empfinde das Bild an der Wand nicht mehr so bedrohlich.
Ich versinke wieder und nur mehr auch mir unverständliches Kauderwelsch wabbert durch mein Gehirn.
Ich wache auf mit dem Pilotstift schreibbereit in der schon kalten, verkrampften Hand, es ist inzwischen heller geworden im Zimmer und mein Handy düdelt.
Nachdem ich nachgeschaut habe, gebe ich meine ausgekühlten Arme unter die Bettdecke um sie aufzuwärmen und döse wieder weg.
(23.10.2024)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2024 peteraloisrumpf@gmail.com
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