3828 Das Grab des Lebendigen
1:38 a.m. Manchmal bemächtigt sich meiner inneren Stimmung ein leichtes Schwanken, der Ansatz einer kleinen Auflösung, etwa wie ein leichter innerer Schwindel, ohne dass ich erkennen kann, woher das kommt. Freilich, ein wenig mag ich noch in der Lektüre – das Buch (Franz Nabl, Das Grab des Lebendigen) habe ich gerade eben weggelegt - verfangen sein – ja doch! Das spielt sicher eine Rolle – aber manchmal kommt mir vor – wie ich schon einmal geschrieben habe – dass sich meine inneren Schichten ein wenig gegeneinander zu verschieben beginnen – was gleich ein schlechteres Erinnerungsvermögen und eine eingebremste Gedächtnisleistung zur Folge hat. Ich beklage das nicht, ich stelle es bloß fest – ich finde es auch interessant, besonders unter dem Gesichtspunkt, wohin das führen, oder welche Auswirkungen es auf Bewußtsein und Wahrnehmung haben könnte.
Mein CD-Turm hängt wieder schief – so scheint es – und im kaum ausgeleuchteten Zimmer herrscht die laute Stille. Ich erwarte, dass gleich etwas geschehen wird (nicht so meine Ratio, die denkt: was soll schon sein?). Eine unbestimmte Erwartung baut sich auf. Das Surren in den Ohren hat jetzt plötzlich und deutlich Ton, Tonhöhe und Modus geändert. Wie immer lasse ich meine Augen im Zimmer umherwandern, aber im Hellen befindet sich nur der kleine, vom Lichtkegel der Leseschreibtischlampe erreichte Bereich, in dem lediglich die Bettdecke hervorleuchtet, und um diesen Bereich herum kann man die Bilder an der Wand bloß so einigermaßen erkennen.
Shadows on the wall – ta ta ta – shadows on the wall … . Gut, ich fange jetzt nicht zu singen an, aber in meinem Inneren läuft nun diese Liedpassage mehrmals ab. Das wird heute vielleicht mein Gute-Nacht-Lied werden.
(21.10.2024)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2024 peteraloisrumpf@gmail.com
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