Mittwoch, 12. Juni 2024

3702 Endorphinzustand

 



1:23 a.m. Ich bin wieder einmal in einen meiner Endorphinzustände geraten. Ich nenne sie so, weil ich vermute, dass dann die Endomorphinausschüttung hoch ist, denn ich komme dabei in einen leicht benebelten Zustand, wo mir alles, auch ich mir selbst, fremd wird, das Surren in den Ohren besonders laut und schrill, meine Kontinuität droht sich aufzulösen, zumindest wird sie fadenscheiniger und löchrig. Ich weiß nicht mehr, was ich vor einer Minute getan habe, dachte, oder vor hatte; Erinnerungen driften heran, fremd als wären sie gar nicht meine, bleiben ungreifbar wie Nebelschwaden, ich kann sie nicht fassen, es können auch Erinnerungen von alten Träumen sein, oder Träume selbst, oder von anderen Welten und vielleicht sogar uralt; ich weiß dann nicht mehr, wer ich bin und wer ich war, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen, ich beginne mich aufzulösen, ich bin dann ziemlich weggetreten (ich nehme keine Drogen außer Kaffee!) und ich muß mich anstrengen, meinen Faden nicht gänzlich zu verlieren. (Nicht nur Essen, auch Schreiben kann Leib und Seele zusammenhalten.)


(11.6.2024)


©Peter Alois Rumpf Juni 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite