Montag, 18. März 2024

3599 Vierkommafünf

 



8:27 a.m. Wir nähern uns halb Neun, das wäre Vierkommafünf. Ah gut, dass ich einen solchen kleinen Gag zum Tageseinstieg gefunden habe, denn mein traumverhangenes Bewußtsein kann noch nichts denken und nichts sagen. Viel Geld hatte ich vorhin gefunden, sehr viel Geld; das kompakte Paket der Geldscheine hatte in etwa die Größe eines mittleren Rucksacks und es gab darunter sogar einige Bündel mit Hunderttausenderscheinen. Ich hätte es unter allen Erben teilen sollen, aber das wollte ich nicht. So behielt ich den Fund, nachdem ich mir einigermaßen Klarheit verschafft hatte, dass sonst niemand von diesem Geldpaket weiß. Unsicher war ich nur, wo ich es am besten aufbewahren könnte.

Im Moment surren meine Ohren nicht nur, sondern pfeifen geradezu. Da nehme ich Veli Lošinj in den Blick. Was für ein Bild! Ich sehe es ganz neu. Es ist so stark, dass es Licht abstrahlt. Zum ersten Mal sehe ich den Himmel wirklich als Himmel und nicht als weiße, nebelartige, aber herandrängende und alles augenblicklich auflösende Atomwolke, und der Blick kann tiefer ins Bild gehen, weil es offener ist. Bisher habe ich dieses Weiß immer als eine aus dem Hintergrund kommende Macht gesehen, die die Stadt wie ein weißer, gasförmiger Lavastrom in nichts zersetzt. Jetzt jedoch sehe ich nichts davon, dass die Stadt gefährdet sei und sie ist es auch nicht; jetzt gibt sich das Bild frei, sodass eines darin verweilen kann. Erleichtert seufze ich auf. Das Bild hängt da unterm Plafond in der Ecke und ist ein Fenster in eine andere Welt, mit der man sich anfreunden kann. Wenn ich lange hingaffe, wird das Bild sogar lebendig.


(18.3.2024)


©Peter Alois Rumpf März 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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