Dienstag, 17. Oktober 2023

3430 Ich sage niiiicht!

 



Der Springbrunnen plätschert, die Linden beginnen, ihre Blätter zu vergilben, die Krähen rufen, die Sonne scheint und die Studenten pausieren (natürlich kann ich das nur von denen sagen, die sich zurzeit im Hof 8 aufhalten), die Sonne wärmt noch, ein alter Mann steht mir jetzt in der Sonne und zappelt und händelt direkt und nahe vor mir in ein Gespräch vertieft und fängt meine Sonnenwärme ab, bevor er sich auf die Bank setzt, auf der auch ich sitze (unangenehme Nähe), und sich laut und ausführlich schnäuzt und mit seinem weißen Stofftaschentuch, das er aus seiner linken Hosentasche holt, fanatisch und ausgiebig in seinen Nasenlöchern bohrt und putzt. Ein schöner, kühler Herbsttag also, diese Aufbruchsstimmung in einen arbeitsreichen Herbst, Semesterbeginn hier am Campus, der Sommer ist vorbei, voller Bereitschaft zu lernen und Liebe zum Wissen, voller Optimismus, das Leben noch vor sich, jetzt startet es so richtig, voller (illusorischem) Realitätssinn. Das Wasser rinnt und rinnt („springen“ wäre ein wenig übertrieben, wenn der Wasserstrahl auch gezwungen wird, seinen ersten Meter nach oben gen Himmel zurückzulegen). Der leichte Wind spielt auch mit den Fontänen und ihren Ablegern. In und über meiner Brille haben sich zwei kleine Lichtsäulen gebildet: die auf dem Brillenglas rot, die darüber weiß. Bei denen wirbelt es ordentlich; Lichtpünktchen umtanzen die Säulchen aus Licht (geschätzt ein Zentimeter groß), die rote weitet sich um ihre Achse zu einer Kugel und verdoppelt sich links als ein weiteres Säulchen. Oh! Jetzt verdoppelt sich auch die weiße, intensivere, lichtstärkere Säule und der Zwilling ist ein paar Millimeter größer. Die rote ist jetzt eine Scheibe. Soll ich verraten, wie diese Lichteffekte zustandekommen? Soll ich sagen? Ich sage niiiicht!

(16.10.2023)

Peter Alois Rumpf Oktober 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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