Sonntag, 13. August 2023

3342 Selber Sehen

 



Im Garten bläst der Wind die warme Luft um meine nackten Beine und in die Bäume. Die sonnenglänzende Birke reagiert am heftigsten, läßt ihre Blätter flirren und blinken, läßt ihre Zweige und Äste sich verbiegen und abtauchen und wieder hochspringen. Ein heiserer Hund jault kurz mit belegter Stimme auf und geht dann ins Bellen über – gerade noch hat er stimmlich die Kurve gekratzt. Aufgeregt läuft er hin und her und gibt Laut (so heißt das doch, oder?). Sehen kann ich ihn nicht. Ein schönes Rauschen in den Bäumen, schöner als der Lärm des Autoverkehrs unten im Graben. Die Kirchturmuhr schlägt viertel. Die Föhre ragt mächtig über uns auf. Eine ferne Kirchenglocke läutet. Die Sonne strahlt verkleinert durch das löchrige Geäst. Der Himmel in weißlichem Blau täuscht noch den reinen Sommer vor. Eine Wespe surrt verstärkt im Marillenmarmeladenglas. Eine Libelle besucht den Ahornbaum und irgendwo aus der Nachbarschaft tönt windverwehte Livemusik. Auch die Eibe unter dem Ahorn unter der Föhre schüttelt sich in der Brise. Die kleine Fichte daneben kommt noch schwerer auf. Der Holunder biegt sich vor lauter Beeren, auch er unter der Föhre. Ich möchte sehen können: leidet die Birke unter dem Efeu, der an ihr hochwächst oder haben sie sich befreundet? Ich möchte weder eine Laien- noch eine Expertenantwort, sondern es an ihren Energiekörpern und ihrem Energieaustausch selber sehen.

(12.8.2023)

Peter Alois Rumpf August 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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