Donnerstag, 6. Juli 2023

3270 Wahsinnsrealidad

 



Es ist immer eigenartig, aus intensiven, erlebnisvollen, begegnungsreichen und dichten Träumen aufzuwachen, alle hochgeschaukelten Emotionen sind noch da, aber kein einziges Bild. Keine Szene, keine Gestalt, nichts. Die Gefühle schweben vor der Leere und wissen nicht, wer oder was sie sind. Langsam lösen sie sich dann in den Alltagsgeräuschen auf, während der Körper noch länger nachzittert und vibriert. Das Nasenjucken zum Beispiel hilft jetzt aus der Verwirrung, man nimmt ein Taschentuch, schneuzt sich, reibt an der Nase herum und hat wieder drei Zentimeter aus der Verwirrung geschafft und sich von den Körpervibrationen entfernt. Das Bausstellengeklopfe kommt einem normal vor und stärkt die Alltagswelt. Vielleicht wird deshalb überall und immer so fanatisch gearbeitet, produziert, konsumiert etc, um die Nachtmahre loszuwerden. Sicherlich ist es so! Die Antriebsfeder des Kapitalismus (oder was auch immer das ist) ist die Angst vor dem Unbewußten; vor den ausgeblendeten Bereichen der Wahrnehmung. Bohrt und schleift nur los, baut und schruppt, ihr armen Irren der Wahnsinnsrealidad! Ihr werdet dem Unbekannten nicht entkommen, ich auch nicht: spätestens beim Sterben holt es uns ein.




(6.7.2023)

Peter Alois Rumpf Juli 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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