Mittwoch, 31. Mai 2023

3222 Meine Seele stirbt ab

 



Meine Seele stirbt ab, verwandelt sich in etwas wie ein schwarzes Loch. Außen verstumme ich weitgehend. Passt gut, dass ich in der Ausstellung von Yoshitomo Nara sitze, in dem dunklen Raum mit dem Häuschen. Ich bin kein und war nie ein Freund von Comics, aber das hier entspricht meinem Zustand, wenn ich auch nicht wirklich weiß wie und warum. Ich bekomme wieder Lust zu zeichnen und zu malen, aber ich weiß, ich werde es nicht schaffen. Ich komme nicht mehr über die bajuwarisch-döbranitische Barriere; ich werde das nie mehr unbefangen angehen können. Ein größerer Raum hat auch etwas. Ich glaube, ich implodiere. Die Musik hier passt auch. Teilweise. Ich versinke in den inneren Abgrund. Oder meine Seele. Außen bin ich nur mehr zum Schein. Verzeihung, dass ich das anbringe: ich habe auch einmal probiert, von einem Comic ausgehend ein Bild zu malen, war jedoch damit nicht zufrieden – denn es ist mir nicht gelungen, das Comichafte im Malerischen aufzulösen. Bei einer Ausstellung in einem Café dann habe ich dieses Bild spaßeshalber über die Zeitschriftenablage, wo auch viele Comichefte lagen, gehängt.

Der ungeheuerliche Alb auf meiner Brust, der mich so niedergedrückt hatte, hat sich, nach mehr als 24 Stunden wieder aufgelöst; nur ein Hauch davon ist noch da und ich hoffe, er schwillt nicht mehr an. Trotzdem haftet mir noch etwas Abgestorbenes an.




(29.5.2023)

©Peter Alois Rumpf Mai 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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