3115 Creme
2:41 a.m. [Meine
Hände riechen nach Creme. Ich glaube, das ist das erste Mal in meinem
Erwachsenenleben (Ausnahme Sonnencreme), dass ich meine Hände …] alles durchgestrichen!
Alles durchgestrichen – das ist ein Scheißanfang!
11:00 a.m. Nach
ziemlich genau acht Stunden Schlaf fällt mir nichts ein. Mir ist vorm
Einschlafen um zirka drei Uhr früh auch schon nichts eingefallen. Und jetzt um
11:36 a.m. fällt mir immer noch nichts ein.
Ich schaue seit Monaten wieder auf die frankophone
Schweizerin, die als Kunstkarte in meinem Bücherregal lehnt, und schon nach ein
paar Sekunden wird sie recht plastisch und bewegt sich ganz leicht hin und her.
Ihr Gesicht bleibt aus dieser Entfernung undeutlich, umso deutlicher die
nackten Schultern und Oberarme. Der Busen bleibt verhüllt, aber es schaut so
aus, als würde sie im nächsten Moment bereit sein, auf Anweisung des Malers ihr
Hemd fallen zu lassen. Angeblich hat sie diesen Job aus Armut gemacht. Ich
denke sie mir als eine sehr harte Frau; ihre Brüste hätte ich doch gern
gesehen, weil ich Brüste einfach gerne anschau (Männer, vorallem je unreifer,
sind sehr einfach gestrickt).
Ich habe seit elf Uhr schon mindestens dreimal meine
verkrampfte linke Hand zu lockern versucht, aber immer wieder fällt sie mir in
eine von unbewußten Kräften gesteuerte Verkrampfung. Das ist die Hand, an der
ich mir vor vielen, vielen (ich rechne nach: vor 46 Jahren) Jahren an der
Kreissäge den halben linken Daumen abgeschnitten habe. Kann sich das immer noch
auswirken? Ich habe es doch damals tapfer und schnell akzeptiert.
Lieschen fällt mir ein; Lieschen, Lieschen und immer wieder
Lies-chen und die gesellschaftlichen Platzanweiser von damals und von heute und
das tut mir weh. Nimm und lies! Steh und geh! Na geeeh! Wer wird denn gleich so
nachtragend sein! Auf zum Frühstück.
(3.3.2023)
©Peter Alois Rumpf März
2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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