Samstag, 10. Dezember 2022

3007 Aber dann

 

12:12.  Ein stilles, warmes Aufwachen. Alles ist gut. Ich verbleibe in dieser Aufdämmerung und ihrem Sound. Das Licht beim Fenster ist recht klar und stark. Nicht so klar und stark wie im Sommer, sondern so klar und stark wie im Winter. Die Akustik ist besonders dicht: mehrstimmige, aus verschiedenen Tonlagen, Tonhöhen und Melodeien zusammengefaltete Minimal-Music, durch die noch so ein pulsierender Hauch geht. Jetzt verdunkelt es sich im Optischen ein wenig; wenn es nicht meine Augen sind, dann vermutlich eine Wolke. Aber auch meine Augen arbeiten am Bild: verschmelzen und verflachen die Gegenstände, oder holen sie scharf heraus. Es kommt ein ganz schwach unheimlicher Hauch auf - nichts, was das Wohlbefinden gefährden kann. Mein zurückgenommener, unzentriert herumschweifender Blick bleibt beim Bild der frankophonen Schweizerin hängen und bringt sie fast zum Leben. Aber dann rutscht er wieder ab und taumelt im Unbestimmten.

 

(7.12.2022)

©Peter Alois Rumpf  Dezember 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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