2878 Schmetterling
Im neunten Hof. Das Sonnenlicht zeigt sich mir vor allem
über die gelb-grünen Blätter der Bäume, die leuchten. Noch immer einer von den
stilleren Orten, obwohl Eltern auf Spanisch mit ihren Kindern spielen,
StudentInnen sich zu Essen und Besprechungen versammeln, immer wieder Passanten
in verschiedensten Stadien, Aggregatzuständen, Verfassungen und
Konstellationen vorbeigehen. Und auch quiekende Hunde herumtollen: es muß die Nähe des
Wissens sein, die Liebe dazu und zum Lernen, das Staunen sein, dass hier der
Stille Raum, Konstanz und Substanz gibt. Die Vögel zwitschern. Keine Autos! Das
ist wichtig. Wie angenehm die Brise geht. Diese sonnengelben Blätter bringen
mich fast zum Weinen: der Sommer ist aus, ich muß von den Hochebenen der
Hoffnungen herabsteigen. Was bis jetzt nicht erreicht wurde, wird nie mehr
erreicht. Die lebensstarken Jahre sind vorbei, auch wenn sie nicht stark waren.
Ein Schmetterling. Das Klirren eines Glascontainers, der ausgeleert wird. Das
Surren eines vorbeiflitzenden Fahrrades. Ein Schmetterling. Baustellen
inklusive Preßlufthämmer irgendwo in der Nachbarschaft. Schritte auf dem
Asphalt. Füße, die gedankenverloren und spielerisch gegen die großen Sitzliegen
klopfen. Ein Radio. Summen der Insekten. Ein Schmetterling. Autogeräusch von
der Straße draußen. Ein Schmetterling.
(8.9.2022)
©Peter Alois Rumpf
September 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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