Donnerstag, 8. September 2022

2878 Schmetterling

 

Im neunten Hof. Das Sonnenlicht zeigt sich mir vor allem über die gelb-grünen Blätter der Bäume, die leuchten. Noch immer einer von den stilleren Orten, obwohl Eltern auf Spanisch mit ihren Kindern spielen, StudentInnen sich zu Essen und Besprechungen versammeln, immer wieder Passanten in verschiedensten Stadien, Aggregatzuständen, Verfassungen und Konstellationen vorbeigehen. Und auch quiekende Hunde herumtollen: es muß die Nähe des Wissens sein, die Liebe dazu und zum Lernen, das Staunen sein, dass hier der Stille Raum, Konstanz und Substanz gibt. Die Vögel zwitschern. Keine Autos! Das ist wichtig. Wie angenehm die Brise geht. Diese sonnengelben Blätter bringen mich fast zum Weinen: der Sommer ist aus, ich muß von den Hochebenen der Hoffnungen herabsteigen. Was bis jetzt nicht erreicht wurde, wird nie mehr erreicht. Die lebensstarken Jahre sind vorbei, auch wenn sie nicht stark waren. Ein Schmetterling. Das Klirren eines Glascontainers, der ausgeleert wird. Das Surren eines vorbeiflitzenden Fahrrades. Ein Schmetterling. Baustellen inklusive Preßlufthämmer irgendwo in der Nachbarschaft. Schritte auf dem Asphalt. Füße, die gedankenverloren und spielerisch gegen die großen Sitzliegen klopfen. Ein Radio. Summen der Insekten. Ein Schmetterling. Autogeräusch von der Straße draußen. Ein Schmetterling.

 

(8.9.2022)

©Peter Alois Rumpf  September 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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