Mittwoch, 22. September 2021

2434 Angenommen

 

Nehmen wir einmal an, ich läge mich um 2:33 a.m. ins Bett, nähme Notizbuch, Brille und Stift und begänne zu schreiben. Ich blickte auf meine Bücherwand und meine Bilder und sähe nichts besonderes. Die frankophone Schweizerin hielte weiterhin ihr letztes Leiberl fest, der Rückenakt hätte uns weiter den schönen Hintern zugedreht, der Auferstandene wachle weiterhin etwas ungeschickt mit seinen Armen, als versuchte er aufzufliegen, der schiefköpfige Priester hielte immer noch die Hostie rituell in seiner rechten Hand, die zwei Visionäre glurrten weiterhin ein wenig erschrocken, die Katze schnurrte an meiner rechten Seite, die Ohren surrten heftig und wild; nur in Mali Lošinj am Kai sähe ich einen kniend betenden Menschen und zu Rettschoess schlüge das schlafende Ungeheuer seine Augen auf und ich sähe weder Pupillen noch Iris, sondern bloß ein weißes, gleissendes Leuchten.

 

(20./21.9.2021)

 

 ©Peter Alois Rumpf   September 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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