2427 Immer noch schlecht
Ist es einfach vermessen, einfallslos und aufdringlich, zum
ich-weiß-nicht-wie-viel-hundertsten-Mal den grauen Morgen in meinem Zimmer zu
beschreiben? Den Blick auf die Wand mit dem Bücherregal und drei Bildern von
mir und dem Photo, das meine Tochter gemacht hat? Und ewig der gleiche Schmäh,
mit der in der Dämmerung und gerade aus dem Schlaf erwacht noch unsicheren und
wankelmütigen Wahrnehmung zu spielen? Immer die Gafferei vor allem auf die im
Bücherregal als Kunstkarten lehnenden meist nackten Weiber?
Gut, gestern habe ich eh aufs Kastl zu Füßen meines Bettes
eine Kopie einer von mir gemalten, ernst gemeinten, aber zur Parodie auf ein
historisches Christi-Himmelfahrts-Bild gewordenen Kleinmalerei getackert. Und
daneben eine Figur, von der ich nicht mehr weiß, wer sie ist, woher sie kommt,
wohin sie geht, wer sie im Original gemalt hat, die mir auch so recht recht
religiös zu sein scheint. Aber reicht das als Gegengewicht aus oder wird das
als Antagonist erst recht so recht den Gegenspieler (Leser:innen! Kennt ihr
euch noch aus? Wißt ihr noch, was mit dem Gegenspieler gemeint ist?)
aufstacheln? Mein Gott! Mir ist so schlecht und schwindlig, und ich schreib immer
noch so recht viel Zeugs zusammen! Jetzt schon, am stillen, frühen Morgen.
Dabei kreisen meine Gedanken und inneren Bilder eh nur um die pralle Inderin,
deren Miniaturbildchen aus einem meiner Siebdrucke von früher ich auch gestern
auf der Stirnseite der Seitenwand des hölzernen kleinen Bücherregals links
seitlich hinter mir an der Wand getackert habe. Noch aus der nebelfest-Zeit
der Siebdrucke. Dabei ist mir immer noch schlecht.
(13.9.2021)
©Peter
Alois Rumpf September 2021 peteraloisrumpf@gmail.com
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