2405 Ein Löffel Yoghurt
Im Traum mußte ich – ich glaub – mein ganzes Leben
ausmisten. Das hat nach einer Herkulesarbeit ausgesehen. Wenn nicht nach
Sisyphos. Ich bin noch ganz zittrig. Im Bücherregal hat sich aus mehreren
Büchern ein magischer Quader gebildet, der nun schräg im Regal steht und recht
stabil bleibt (wenn du das Wort „magisch“ nicht abwerten willst, verwende es
nicht inflationär! Aber mein Montagepunkt scheint sich wirklich zumindest
minimal verschoben zu haben!). Ahja! Die faszinierende Ausstellungseinladung
von Anna Stangl zur Vernissage am Mittwoch, den 5. Juni 2019, 19 Uhr in der
Galerie Gerersdorfer ist auch gekippt: ich sehe nicht mehr die weibliche
Gestalt, sondern eine komplexe Landschaft. London existiert nicht mehr, nur die
Brücke steht noch, jedoch zu einem Steg mutiert, ansonsten eine menschenleere,
naturbelassene Flußlandschaft mit Gebüsch und Bäumen am Ufer. Oder ist das
Dunkle rechts der Rest der zu einem Felskonglomerat verschmolzenen Stadt?
Meine Schweizerin zeigt wieder ihre blasse, aber lebendige
Unterschichtshaut – also: hat ihre Bluse ausgezogen und trägt nur noch ihr
Unterhemd. Warum mir jetzt leicht übel wird, weiß ich nicht. Zu früh vom Schlaf
erwacht? Seit wann rebelliert mein Magen gegen einen Löffel Yoghurt?
(1.9.2021)
©Peter Alois Rumpf September 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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